Ramsan Kadyrow (46), tschetschenischer Alleinherrscher.
  • Ramsan Kadyrow (46), tschetschenischer Alleinherrscher.
  • Foto: imago/ITAR-TASS

Nierenleiden, Koma! Was ist dran an den Gerüchten um „Putins Bluthund“?

Man nennt ihn „Putins Bluthund“ – und das gefällt ihm: Ramsan Kadyrow, tschetschenischer Alleinherrscher, zelebriert seinen Ruf als brutaler Despot, im Angriffskrieg gegen die Ukraine lässt er seine Armee an der Seite Russlands kämpfen, prahlte immer wieder mit Gewalt und Mord. Aber offenbar ist der angeblich so starke Mann schwach und schwer krank: Es hieß sogar, Kadyrow liege im Koma. Daraufhin postete der Tschetschene ein Video.

Laut der Zeitung „Obozrevatel“ liegt der 46-Jährige „seit mehreren Tagen“ im Koma. Er soll nach Moskau geflogen worden sein, wo die Ärzte aber angeblich nicht helfen konnten. Momentan befinde er sich in Tschtschenien, es sei aber eine Behandlung im Ausland, vermutlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten, geplant.

In letzter Zeit sah man auch körperliche Veränderungen: Kadyrow wirkt seit Monaten aufgedunsen und blässlich. Der vermeintlich so bärenstarke, brutale Berserker hat offenbar ein schweres Nierenleiden, das haben auch russische Medien schon berichtet. „Das offensichtlichste Anzeichen für wahrscheinliche Gesundheitsprobleme war die plötzliche und aktive Beteiligung von Ramsans minderjährigen Söhnen an der Regierung“, berichtete die „Nowaja Gaseta“ schon Ende März.

Tschetschenen-Chef Kadyrow hat offenbar ein schweres Nierenleiden

Kadyrow benutzt seine Sprösslinge schon länger für seine Zwecke: Drei Söhne im Alter von 14 bis 16 schickte er Ende letzten Jahres nach eigenen Angaben „voll bewaffnet“ an die Front. Beweisen sollten das Videos, die die Jungs in Kampfmontur zeigten, angeblich in der Ukraine.

Propaganda, um von seinem eigenen Zustand abzulenken? Die ukrainische „Obozrevatel“ zitiert den Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andriy Yusov, der berichtet, Kadyrows Gesundheit habe sich sehr verschlechtert: „Die Informationen werden von verschiedenen Quellen in medizinischen und politischen Kreisen bestätigt. Hier geht es nicht um Verletzungen. Andere Details müssen noch geklärt werden. Er ist schon seit langem krank, und wir sprechen von systemischen Gesundheitsproblemen“.

Berichte: Kadyrow ließ seinen Leibarzt lebendig begraben

Für Aufsehen sorgten kürzlich auch Berichte, der Despot habe seinen Vize und Leibarzt Elchan Suleimanow bei lebendigem Leibe begraben lassen, weil er ihn für seinen schlechten Gesundheitszustand verantwortlich gemacht habe.

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Offensichtlich als Reaktion auf die Koma-Berichte wurde am Sonntag auf Kadyrows Telegramm-Kanal ein Videoclip veröffentlicht. Dort sieht man den „Bluthund“ mit Kapuze auf einem Feldweg, er wirkt aufgedunsen, spricht aber in die Kamera. Seine Botschaft: Er rate denen, „die im Internet nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können, frische Luft zu schnappen und ihre Gedanken zu ordnen.“ Und dann, zum Schluss bemerkt er: „Der Regen ist wunderbar belebend!“

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