Northvolt-Chef Peter Carlsson
  • Northvolt-Chef Peter Carlsson muss hunderte Mitarbeiter entlassen. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Marcus Brandt

„Unvermeidbarer Schritt“: Northvolt baut Hunderte Stellen ab

Hunderte Mitarbeiter an verschiedenen schwedischen Standorten müssen den Batteriehersteller verlassen. Die Geschäftsführung hält dies für einen harten, aber unvermeidbaren Schritt. Was wird aus dem geplanten Standort in Heide?

Der kriselnde Batteriehersteller Northvolt hat die Entlassung von schätzungsweise 1600 Mitarbeitern in seiner schwedischen Heimat angekündigt. Dabei handelt es sich um 1000 Stellen am Stammwerk Skellefteå, 400 in Västerås und 200 in Stockholm, wie der Konzern bekanntgab. Insgesamt entspricht das knapp einem Viertel der gesamten Northvolt-Belegschaft in Schweden.

Auch wenn das Momentum der Elektrifizierung insgesamt weiterhin stark sei, müsse man die richtigen Schritte zum richtigen Zeitpunkt tätigen, um dem Gegenwind auf dem Automobilmarkt zu begegnen, erklärte Northvolt-Chef Peter Carlsson.

Investitionen müssen sich auf das Kerngeschäft konzentrieren

Alle Energie und Investitionen müssten nun auf dem Kerngeschäft liegen: Ein erfolgreiches Hochfahren der Großserienproduktion von Batteriezellen in der Fabrik Northvolt Ett in Skellefteå sei entscheidend für die Belieferung der Kunden und für einen nachhaltigen Geschäftsbetrieb. Heute getätigte Entschlüsse, so schwierig sie auch seien, seien für die Zukunft von Northvolt erforderlich.

Northvolt Ett ist nach Unternehmensangaben die erste und einzige Gigafabrik für Batteriezellen eines europäischen Unternehmens, die in Produktion gegangen ist. Seit Jahresbeginn hat sich die dortige Produktion demnach verdreifacht.

Northvolt-Werk in Heide soll nicht betroffen sein

Carlsson hatte bereits im Sommer in einem Interview mit dem schwedischen Medium „Dagens industri“ gesagt, dass Northvolt bei seinen Expansionsplänen etwas zu aggressiv gewesen sei und diese nun auf den Prüfstand kämen. Wenige Wochen zuvor hatte Autobauer BMW einen Auftrag für Batteriezellen im Wert von zwei Milliarden Euro zurückgezogen.

Der Bau des Northvolt-Werks im schleswig-holsteinischen Heide wurde in der Konzernmitteilung nicht erwähnt. Heide sei von der Ankündigung nicht betroffen, bestätigte ein Unternehmenssprecher.

Das könnte Sie auch interessieren: 540.000 Euro versenkt: SEK bekommt kein neues Speedboot

Northvolt will bei Heide künftig bis zu eine Million Batteriezellen für Elektroautos pro Jahr bauen. Den Startschuss für den Bau des 4,5-Milliarden-Euro-Projekts hatten Ende März unter anderem Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gegeben. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp