Berlin, Friedrichstraße: Beton und Asphalt prägen das Bild.
  • Berlin, Friedrichstraße: Beton und Asphalt prägen das Bild.
  • Foto: imago/Jürgen Ritter

Parkplätze weg, Bäume her: So sollen Städte hitzefest werden

Die aktuellen Temperaturen sind wahrlich wüstenartig – die Umgebung vieler Menschen aber auch. Viele Städte gleichen Betonwüsten. Häuser, Straßen, Wege: alles gepflastert, geteert, zugebaut. Dieses denaturierte Umfeld verschärft die brennende Hitze-Problematik: Bauministerin Klara Geywitz will urbane Räume jetzt an die neuen Klimabedingungen anpassen. Ihr Konzept: mehr Pflanzen, mehr Wasser, weniger Grau.

In Städten leiden Menschen noch heftiger unter Hitze. Das hat mehrere Gründe: Beton, Glas und Asphalt speichern Wärme, graue, schwarze und dunkle Oberflächen heizen sich stärker auf, und durch dicht bebaute Straßen weht kaum ein frisches Lüftchen. Summer in the City – das kann also demnächst zur Schreckensvorstellung werden. Um in Städten ein erträglicheres Klima zu ermöglichen, stellt der Bund dieses Jahr 790 Millionen Euro bereit. „Wenn Quartiere saniert oder neu errichtet werden, gehören Frischluftschneisen, Parks und Flüsse dazu“, sagt Bauministerin Klara Geywitz.

„Wir brauchen mehr Grün in der Stadt, und unsere Städte müssen auch mehr Wasser speichern können, wenn wir die Starkregen-Ereignisse betrachten“, sagte Geywitz in der Sendung „Frühstart“ bei ntv. Wie sie sich das vorstellt, erläuterte sie auch: Projekte für Straßen- und Fassadenbegrünung sollen gefördert werden, außerdem sollen in Innenstädten Flüsse und Bäche angelegt werden. Die sorgen dann bei den ja auch immer häufiger vorkommenden sintflutartigen Starkregen dafür, dass Wasser abläuft, statt zu überschwemmen: „Da kann Wasser dann gespeichert werden, kann abfließen, aber es kühlt natürlich auch die Umgebung und ist auch noch wunderschön“, so Geywitz.

Ministerin will Parkplätze abbauen – für Stadtbegrünung

Wunderschön, idyllisch, klar – aber wo soll der Platz für urbane Bächlein und Parks in Top-Citylage herkommen? Man könnte zum Beispiel Parkplätze abbauen, findet die Ministerin. Eine Idee, die Autofans aufschreien lässt, aber die für nicht motorisierte Bewohner eine paradiesische Vorstellung sein dürfte: Bäume und Grün statt Beton und SUVs. „So ein Auto nimmt eigentlich sehr viel Platz weg, was dann anderen fehlt. Demzufolge müssen wir auch unsere Mobilitätskonzepte überdenken“, erklärt Geywitz in dem Gespräch. „Wenn wir Bäume pflanzen wollen, dann brauchen die natürlich auch Platz.“

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Dass komplett autofreie Innenstädte wohl (noch) nicht realistisch sind, ist aber auch Geywitz klar. Man müsse überlegen, wo „unsere Autos bleiben. Also, dass man nicht Flächen verschwendet einfach nur zum Parken, sondern dass man eine Kombinationsmöglichkeit hat“, so Geywitz.

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