Polizei-Gewalt in den USA: Mann stirbt nach Festnahme – Video zeigt grausame Szene
Minneapolis –
Im US-Bundesstaat Minnesota ist ein dunkelhäutiger Mann nach seiner Festnahme durch zwei weiße Polizisten gestorben. Augenzeugen berichten von extremer Polizei-Brutalität – auf Facebook kursiert ein Video von der Festnahme, das grausame Szenen zeigt. Der Bürgermeister von Minneapolis reagierte schockiert.
Nach einem Polizeieinsatz in Minneapolis am Montagabend ist ein Schwarzer unter bisher ungeklärten Umständen zu Tode gekommen. Vor seinem Tod in einem Krankenhaus wurde der Mann von einem Polizisten mit dem Knie am Hals auf den Asphalt gedrückt. Auch als der Mann weinend und stöhnend herausbrachte, dass er nicht atmen könne, veränderte der Polizist nichts an seiner Haltung.
USA: Polizeibeamter drückt Mann sein Knie auf den Hals
In der Mitteilung der Polizei hieß es, die Beamten seien gegen 20 Uhr wegen eines mutmaßlichen Fälschungsdeliktes in ein Wohngebiet südlich von Downtown gerufen worden. Dort haben sie den etwa 40-jährigen Tatverdächtigen vor Ort angetroffen, er habe mutmaßlich unter Drogeneinfluss gestanden und sich gegen seine Festnahme gewehrt. Sie hätten ihm daraufhin Handschellen angelegt. Polizeisprecher John Elder ergänzte, die Beamten hätten bemerkt, dass der Mann „unter medizinischen Problemen litt“ und riefen daher den Notarzt.
Das Video auf Facebook zeigt derweil, wie die Festnahme des dunkelhäutigen Mannes eskalierte. Es wird deutlich: So harmlos, wie die Polizei ihren Einsatz schilderte, verlief er offenbar nicht. Das Video zeigt vielmehr, wie der scheinbar bereits gefesselte Mann bäuchlings auf dem Asphalt liegt, von dem Polizisten am Hals zu Boden gedrückt wird, während Passanten ihm verbal zu Hilfe eilen.
Polizisten reagieren nicht auf Passanten-Rufe
Doch die Polizisten reagieren weder auf seine Aussage „Ich kann nicht atmen“, noch auf die aufgeregten Passanten, die auf die Polizisten einreden: „Er bewegt sich doch gar nicht“, „Wie lange wollen Sie ihn nach unten drücken?“ oder „Wollen Sie ihn umbringen?“ hört man die Augenzeugen im Video rufen. Und auch: „Der Mann bewegt sich nicht mehr, checken Sie seinen Puls“.
Darnella Frazier war auf dem Weg zu Freunden, als sie Zeugin der Festnahme wurde und ihr Handy zückte, so die „Washington Post“. Später teilte sie das Video auf Facebook, mit dem Kommentar: „Die Polizei hat ihn getötet, direkt vor allen“. Laut Frazier, presste der Polizist das Gesicht des Mannes so brutal auf den Boden, dass seine Nase anfing zu bluten.
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Der Bürgermeister von Minneapolis äußerte sich schockiert: „Er hätte nicht sterben dürfen“, so Jacob Frey. „Was wir gesehen haben, war schrecklich. In den USA schwarz zu sein, sollte kein Todesurteil sein. … Wenn Sie jemanden um Hilfe rufen hören, sollten Sie helfen. Dieser Beamte hat im grundlegendsten menschlichen Sinne versagt.“
Das FBI und eine Kriminalbehörde des Staates Minnesota leiteten Ermittlungen ein. Neben dem Handy-Video werden auch die Aufnahmen der Körperkameras der Polizisten ausgewertet. Die beiden Beamten sind beurlaubt worden. Der Vorfall ist nicht der erste in Minnesota – immer wieder kam es hier zu drastischen Fällen von Polizeigewalt.
