Qualm-Comeback: Neuseeland kippt Anti-Rauchergesetze
Qualm frei statt qualmfrei! Eigentlich wollte Neuseeland die ganze Welt beeindrucken: Das Land plante, 2025 rauchfrei zu sein. Doch daraus wird nichts: Die frisch vereidigte Regierung hat das Vorhaben gestoppt. Aber warum bloß?
Das ging schnell: Kurz nach seiner Vereidigung am Montag kündigte der konservative Ministerpräsident Christopher Luxon an, Teile der drastischen Anti-Tabak-Gesetze kippen zu wollen. Mit dem Schritt will die Koalition, der auch die populistische Partei NZ First angehört, Steuersenkungen finanzieren.
Der Pazifikstaat hatte unter Führung von Labour-Chefin Jacinda Ardern Ende vergangenen Jahres ein weltweit bewundertes Gesetz für ein Rauchverbot für junge Leute verabschiedet, die ab 2009 geboren wurden. An sie darf lebenslang kein Tabak mehr verkauft werden. Damit sie gar nicht erst in Versuchung geraten, mit dem Schmöken anzufangen.
Neue Regierung kippt Anti-Tabakgesetz
Obendrein ist eine Senkung des Nikotingehalts in Zigaretten und weniger Tabak-Verkaufsstellen in dem Gesetz verankert. So sollte Neuseeland schon 2025 weitgehend rauchfrei sein.
Neuseelands Beispiel machte sogar Schule: Großbritannien verkündete, dem guten Vorbild zu folgen. Dass der Tabakbann jetzt geknickt wird, nannte die britische BBC eine „schockierenden Kehrtwende“.
Neuseeland: Maori haben hohe Raucherquote
Schockiert ist auch die Maori-Gesundheitsorganisation Hāpai Te Hauora: Neuseeland gelte wegen seiner bahnbrechenden Bemühungen in Sachen Tabakbann international als Musterbeispiel, sagte Interims-Geschäftsführer Jason Alexander.
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„Wir können nicht zulassen, dass unsere Schwächsten den Preis für Steuersenkungen zahlen, um die Reichsten unseres Landes zu befriedigen und ihre Taschen aufzufüllen.“ Die neuseeländischen Ureinwohner haben eine höhere Raucherquote als der Rest der Bevölkerung und leiden besonders häufig unter tabakbedingten Krankheiten.