Hepatits Impfung Kinder
  • Impfung beim Kinderarzt. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Rätselhafte Hepatitis bei Kindern: Forscher haben ersten Verdacht

Medizinisches Rätsel: In mehreren Ländern erkrankten gehäuft Kinder an Hepatitis, auch in Deutschland ist offenbar ein Kind betroffen. Die Ursache für die Erkrankung war bisher unklar – aber: Britische Forscher:innen haben nun einen ersten fundierten Verdacht, was hinter der mysteriösen Leberentzündung stecken könnte.

Laut WHO erkrankten bis zum 21. April mindestens 169 Kinder in elf Ländern an Hepatitis mit unbekannter Herkunft. Unter anderem in Spanien, Israel, den USA und Frankreich. Die meisten Fälle, insgesamt 114, gab es in Großbritannien. Vereinzelt mussten sich Kinder sogar Lebertransplantationen unterziehen.

Auch in Deutschland erkrankte ein Kind. Der Erkrankungsbeginn liege bereits im Januar, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in einer Publikation vom Dienstagabend. Nähere Angaben dazu wurden nicht gemacht. Das RKI schreibt, von Fachgesellschaften und Kinderkliniken lägen keine weiteren Hinweise auf Fälle oder Häufungen in Deutschland vor.

Besonders mysteriös bei den Erkrankungen: Die typischen Auslöser, die Hepatitisviren A bis E, wurden nicht gefunden. Bei den meisten Kindern wurden Adenoviren nachgewiesen.

Mysteriöse Hepatitis trifft Kinder auf der ganzen Welt

Für Forscher:innen aus Großbritannien, die sich dem medizinischen Rätsel annahmen, seien diese häufig vorkommenden Viren die wahrscheinlichste Ursache, heißt es im RKI-Bericht. Der Erreger führe in der Regel zu leichter Erkrankung, etwa mit erkältungsähnlichen Symptomen, Erbrechen und Durchfall.

Leberentzündungen seien jedoch „eine bekannte seltene Komplikation“, die meist Immungeschwächte betreffe. Bei den Fällen in Großbritannien könnte laut Bericht eine neue Variante zirkulieren, die das Krankheitsbild verursacht. Durch Pandemie-Effekte könnten gerade jüngere Kinder besonders empfänglich sein, hieß es.

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Die Zahl der bisher bekannten Fälle in der EU halten die RKI-Experten für schwer einzuordnen. Zwar berichteten einzelne Länder über mehr betroffene Kinder als eigentlich zu erwarten, eine große Rolle könne aber auch die erhöhte Aufmerksamkeit spielen. Die Falldefinition sei auch noch wenig spezifisch. Womöglich könnte sich im Nachhinein zeigen, dass einige Fälle doch nicht Teil des Ausbruchs sind.

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Insgesamt sei noch ein paar Wochen Geduld notwendig, bis Ergebnisse verschiedener Untersuchungen vorliegen, teilte das  Vorstandsmitglied der Deutschen Leberstiftung, Christoph Sarrazin auf Anfrage mit. (alp/dpa)

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