Randale bei „Querdenker“-Demo – 24 Neonazis festgenommen
Die Bilder sorgten vergangenes Jahr für Aufsehen: Bei einer Demonstration der selbsternannten „Querdenker“ kam es in Leipzig zu hässlichen Szenen. Trotz Verbots zogen damals Tausende durch die Stadt, es kam zu Konfrontationen mit der Polizei. Nun marschieren erneut Coronaregel-Gegner durch die Stadt – und wieder gibt es Randale.
Ein Jahr nach einer eskalierten Demonstration der „Querdenker“-Szene in Leipzig haben sich in der Stadt erneut weit mehr als Tausend Menschen versammelt. Dabei ist es offenbar zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen, wie der MDR meldete. Reporter berichteten von aggressiver Stimmung vor Ort.
„Aktuell gehen bei uns mehrere Notrufe verletzter Personen ein“, teilte auch die Polizei über Twitter mit. Die Beamten haben mittlerweile Wasserwerfer aufgefahren, setzten Pfefferspray ein. Immer wieder soll es Versuche von „Querdenkern“ geben, Absperrungen und Polizeiketten zu durchbrechen.
24 Personen aus der rechten Szene wurden festgesetzt. Sie hätten verbotene Gegenstände bei sich getragen und seien in Gewahrsam genommen worden, informierte die Polizei.
Corona-Lage desolat: Leipzig erlaubt Marsch durch die Stadt nicht
„Unser absolutes Ziel ist, dass es keinen Aufzug gibt“, hatte Polizeisprecher Olaf Hoppe zuvor am Samstag gesagt. Die Polizei war mit zahlreichen Kräften vor Ort und erhielt dabei auch Unterstützung aus anderen Bundesländern.
Die „Bewegung Leipzig“ wollte am Nachmittag für Freiheit und gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren. Auch eine Demo gegen eine Impfpflicht war geplant. Ursprünglich hatte die „Bewegung Leipzig“ 3000 Teilnehmer angemeldet und es sollte einen Marsch über den geschichtsträchtigen Leipziger Ring geben. Wegen der verschärften Corona-Lage in Sachsen sind aber nur noch stationäre Kundgebungen mit maximal 1000 Teilnehmern zulässig. Schon am frühen Nachmittag wurde der Versammlungsort abgeriegelt, weil die Zahl erreicht war. Allerdings hielten sich außerhalb noch viele weitere Anhänger auf.
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Am 7. November 2020 hatte es eine „Querdenken“-Demonstration mit mindestens 20.000 Teilnehmern in Leipzig gegeben. Auch damals war ein Zug über den Leipziger Ring nicht gestattet. Nachdem die Kundgebung wegen zahlreicher Verstöße gegen Auflagen aufgelöst worden war, hatten jedoch Tausende den Gang über den Ring erzwungen. Der Ring ist der Ort der Montagsdemonstrationen während der friedlichen Revolution 1989. (mik/dpa)