• Mehr als 10.000 „Querdenker“ sind am Samstag durch Stuttgart gezogen.
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Reporter von „Querdenkern“ geschlagen: „Das sind Angriffe auf die Pressefreiheit“

Sie hätten „gegen jede Regel und erst recht gegen jede Vernunft“ verstoßen: Nach der Großdemonstration von „Querdenkern“ verurteilt Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) das Verhalten der Protestler scharf. Am Samstag waren mehr als 10.000 „Querdenker“ durch Stuttgart gezogen – zum Großteil ohne Maske und ohne Abstand.

Alle Menschen hätten „das Recht, zu demonstrieren“, schrieb Maas am Samstagabend im Onlinedienst Twitter. Wer aber bei solchen Regelverstößen mitmache, gefährde „nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern auch die von anderen“, kritisierte Maas.

Auch die Beleidigungen und Übergriffe auf Journalisten im Zuge der Proteste hätten „mit Demonstrationsfreiheit rein gar nichts zu tun“. Vielmehr handele es sich um Angriffe auf die Pressefreiheit. „Sie müssen verfolgt und geahndet werden“, forderte der SPD-Politiker.

Drei Polizisten wurden bei Großdemo verletzt

Bei den Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie am Samstag in Stuttgart waren die behördlichen Auflagen größtenteils nicht eingehalten worden. Nach Angaben der Polizei trug der überwiegende Teil der Demonstranten keine Masken und hielt sich nicht an die geforderten Abstände. An einer Kundgebung auf dem Cannstatter Wasen nahmen nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Menschen teil.

Die Polizei überprüfte die Personalien von 266 Blockierern und erteilte mehrere Platzverweise. Drei Polizeibeamte erlitten den Angaben zufolge bei einem Gerangel mit einem Demonstranten Verletzungen, der versucht hatte, zu mutmaßlichen Gegendemonstranten zu gelangen.

Demonstrant soll Reporter geschlagen haben

Derzeit würden 254 Corona-Verstöße wie etwa die Teilnahme an Kundgebungen ohne Maske geahndet, hieß es am Abend von der Polizei.

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Sie teilte zudem mit, dass sie einen 37-Jährigen ermittelt und vorläufig festgenommen habe, der offenbar einen 26-Jährigen Journalisten geschlagen habe. Außerdem werde ein Video geprüft, in dem während einer Live-Berichterstattung ein Reporter berichtete, er müsse ein Interview wegen Steinwürfen abbrechen. Die Ermittlungen hierzu dauerten an, hieß es. (gt/dpa)

 

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