Wie zwei Schwurbel-Ärztinnen zur Anlaufstelle für Impfgegner wurden
Noch immer haben manche Menschen den lebensrettenden Vorteil einer Corona-Impfung noch nicht verstanden. Dennoch wollen sie am öffentlichen Leben weiter teilhaben. Dafür werden Impfnachweise gefälscht und anderweitig betrogen – teils mit Hilfe von medizinischem Personal, wie ein aktueller Fall aus Bayern zeigt.
Zwei Ärztinnen in Niederbayern stehen im Verdacht, in zahlreichen Fällen Impfbetrug begangen zu haben. Wie ein Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) am Donnerstag sagte, gingen sie dabei völlig schamlos vor.
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So sollen die beiden Ärztinnen bei Impfgegnern die Impfpässe gefälscht, anderen Patienten verdünnten Impfstoff verabreicht sowie nicht getätigte Impfungen abgerechnet haben.
Niederbayern: Wie zwei Ärztinnen zur Anlaufstelle für Impfgegner wurden
Konkret sollen die Medizinerinnen bei Patienten, die sich nicht impfen lassen wollten, Etiketten von entsorgten Impfstoffdosen als Bestätigung in den gelben Impfpass geklebt haben. Dabei sollen die Ärztinnen selbst offenbar auch Impfgegnerinnen gewesen sein – und damit Menschenleben gefährdet haben: Einigen Patienten sollen die Schwurbel-Medizinerinnen ohne deren Wissen verdünnten Impfstoff verabreicht haben, so der ZKG-Sprecher.
Weiter sollen in einer noch unbekannten Anzahl von Fällen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) Impfungen vorgetäuscht und unberechtigterweise abgerechnet worden sein. Den Impfstoff sollen die Beschuldigten entsorgt haben.
Potenzielle Betroffene müssen nun zum Antikörpertest
Eine Privatperson habe die Behörden auf den möglichen Betrug aufmerksam gemacht, hieß es weiter. Gegen die Beschuldigten werde nun unter anderem wegen Betrugs, vorsätzlicher Körperverletzung und unrichtiger Bescheinigung von Schutzimpfungen ermittelt. Zwei Praxen und mehrere Wohnungen seien durchsucht worden, so der ZKG-Sprecher. Insgesamt gebe es fünf Beschuldigte, darunter die zwei Ärztinnen.
Das Landratsamt Passau hat nach eigenen Angaben knapp 1000 Patienten für einen Antikörpertest angeschrieben, mehr als 300 hätten sich am Mittwoch testen lassen. Die Aktion dauerte am Donnerstag noch an.
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Bei den Durchsuchungen stellten Beamte Dokumente sowie vorbereitete Spritzen sicher. Das Material wird laut ZKG nun untersucht. (mik/dpa)