Schockierendes Urteil: Höchststrafe: Transmenschen in Kamerun müssen in Haft
Jaunde –
Ein Amtsgericht in Kamerun hat zwei Menschen mit Transgender-Identität zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet je 305 Euro verurteilt. Der Fall zeigt: Noch immer werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung schikaniert, unterdrückt, bestraft – und oft noch viel Schlimmeres.
Das Urteil gab das Gericht am späten Dienstagabend (Ortszeit) bekannt. Die beiden Personen, von denen eine als Internet-Persönlichkeit gilt, wurden Anfang Februar unter anderem wegen „versuchter Homosexualität“ in einem Restaurant in der Stadt Douala verhaftet. Ihr Anwalt, Richard Tamfu, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, er werde Berufung gegen das Urteil einlegen, das der Höchststrafe entspricht.
Kamerun: Transmenschen zu Haftstrafen verurteilt
Homosexualität ist in Kamerun gesetzlich verboten. Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch (HRW) haben kamerunische Sicherheitskräfte seit Februar mindestens 24 Menschen mit dem Vorwurf „gleichgeschlechtlichen Verhaltens“ oder „geschlechtsspezifischer Nichtkonformität“ willkürlich festgenommen, bedroht oder angegriffen.
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Transmenschen sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen. Oft werden sie in Kamerun, das von 1884 bis 1919 eine deutsche Kolonie war, diskriminiert. (dpa)