Männer in weißen Overalls bei der Spurensicherung
  • Spurensicherung:Am Mittwochabend fielen in einer Shisha-Bar in Göppingen Schüsse.
  • Foto: picture alliance/dpa | Marius Bulling

Schüsse in Shisha-Bar: 29-Jähriger stirbt – Täter weiter auf der Flucht

In einer Bar in Göppingen östlich von Stuttgart (Baden-Württemberg) fallen am Mittwochabend plötzlich Schüsse, ein Mann stirbt. Der Täter kann jedoch entkommen – und ist auch am Donnerstagmorgen weiter auf der Flucht. Gibt es eine Verbindung zu einer blutigen Gruppen-Fehde?

Bislang gebe es noch keine Hinweise darauf, in welche Richtung der mutmaßliche Täter entkommen sein könnte, teilte ein Polizeisprecher am Morgen mit. Die Polizei fahnde weiter. Bei den Schüssen am Mittwochabend war ein 29-Jähriger getötet worden, zwei weitere Menschen wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht. 

Göppingen: Täter soll zu Fuß vom Tatort geflohen sein

Der Täter soll sich früheren Angaben der Polizei zufolge zu Fuß vom Tatort entfernt haben. Weitere Details seien auch am Donnerstagmorgen nicht bekannt, sagte der Sprecher. Der Göppinger Oberbürgermeister Alexander Maier (Grüne) sagte in der Nacht, für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr. 

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Am späten Mittwochabend hatten zuvor mehrere Menschen den Notruf gewählt und von Schüssen berichtet. Polizeibeamte fanden drei Opfer mit Schusswunden in dem Lokal. Für einen Mann kam jede Hilfe zu spät, er starb noch am Tatort.

Zu der Schwere der Verletzungen der beiden anderen Opfer war am Donnerstagmorgen noch nichts bekannt. Auch die Hintergründe bleiben zunächst offen. 

Ermittler prüfen Zusammenhang zu rivalisierenden Banden

Ermittler prüfen indes, ob es einen Zusammenhang zu den Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden im Großraum Stuttgart gibt, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg auf Anfrage mitteilte. Das LKA ist nach eigenen Angaben bei den Ermittlungen in Göppingen eingebunden, insbesondere bei der Spurensicherung. 

Bei der blutigen Fehde der rivalisierenden Gruppen im Großraum Stuttgart wurde seit Sommer 2022 auf Menschen geschossen, auch eine Handgranate explodierte. In den vergangenen Monaten nahm die Zahl der Zwischenfälle aber deutlich ab. Bislang wurden nach früheren Angaben des LKA mehr als 70 mutmaßliche Anhänger verhaftet. 

Den beiden Gruppen – die eine wird grob der Region Esslingen, Ludwigsburg und Plochingen zugeordnet, die andere dem Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen und Göppingen – sollen nach früheren Expertenschätzungen mehr als 500 meist junge Menschen angehören. Demnach ist weitgehend unklar, warum sich die Gruppen so blutig bekämpfen. Nach Einschätzung von LKA-Präsident Andreas Stenger handelt es sich nicht um familiäre Clans oder um die klassische Bandenkriminalität.

Weinfest in Göppingen soll wie geplant fortgesetzt werden

In Göppingen findet seit Mittwoch ein Weinfest statt. Oberbürgermeister Maier sagte, das Fest in seiner Kommune solle wie geplant fortgesetzt werden. Das Eine habe mit dem Anderen nichts zu tun. Es habe deshalb nie zur Debatte gestanden, die Feierlichkeiten abzusagen. Die Veranstaltung sei am Abend nicht geräumt worden, sondern normal zu Ende gegangen. Es habe keine Panik gegeben. (dpa/mp)

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