• Menschen drängen sich in der Einkaufsstraße Via del Corso in Rom. Nach den Feiertagen werden in Italien einige Maßnahmen vorübergehend gelockert.
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Schulen, Gastro, Ski: Corona tobt – und Italien spielt ein gefährliches Spiel

Kommentar –

Das Coronavirus tobt weltweit weiter. Und neben den ersten Impfkampagnen sind die Regierungen unterschiedlich bemüht, die immer ernster werdende Lage wieder in den Griff zu bekommen. Während in Deutschland und Großbritannien harte Lockdowns greifen, lockert ausgerechnet Italien, eines der am härtesten betroffenen EU-Länder, vorübergehend die Maßnahmen – und setzt weiter auf die Corona-Ampel. Ein gefährliches Spiel – denn die Pandemie wird sich nicht mit Farb-Tricksereien zähmen lassen.

Ein kompletter Lockdown soll zunächst vermieden werden – so lautet die italienische Devise. Irgendwie auch verständlich: Die Nerven liegen schon längst blank, die Wirtschaft ist am Boden. Doch das Ampel-System der Conte-Regierung, das die Regionen je nach Infektionslage einschränkt und farblich entsprechend markiert, wirkt nicht so wie erhofft.

Corona in Italien: Alarmierende Daten nach den Weihnachtstagen 

Die Daten sind erschreckend: Über 114.000 Neuinfizierte in nur einer Woche (ein Plus von rund 26 Prozent im Wochenvergleich), 2.569 Menschen auf Intensivstationen. Und die Zahl der Toten steigt auf 76.239 Fälle – über 3200 allein in der vergangenen Woche. Dabei wurde mit rund 895.820 Abstrichen deutlich weniger getestet.

Ab Donnerstag: Italien lockert teilweise die Corona-Maßnahmen

Trotz der alarmierenden Zahlen: Ab Donnerstag will Italien die geltenden Regeln wieder lockern – das ist besorgniserregend! Die Rede ist von einer Übergangsregelung bis zum 15. Januar, die die Regionen von rot auf gelb und orange wechseln lässt. Als gelbe Zone sollen die Regionen am 7. und 8. Januar gelten, am Wochenende (9./10.) soll dann wieder auf orange umgestellt werden.

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Gelb heißt: Bewegungen zwischen den Regionen sind aus Arbeits- oder Gesundheitsgründen erlaubt. Der Einzelhandel, Bars und Restaurants (bis 18 Uhr) dürfen wieder öffnen. Am Wochenende schaltet die Corona-Ampel dann wieder auf orange: Dann wird die Reisefreiheit auch zwischen den Gemeinden eingeschränkt, die meisten Geschäfte können offen bleiben, die Gastro ist aber wieder dicht.

Einzelhandel, Schulen, Ski-Gebiete: Das sieht das Dekret vor

Das Conte-Dekret sieht außerdem vor, dass die Schulen am 11. Januar wieder öffnen dürfen, mit Ausnahme von wenigen Regionen, die weiter auf Distanz-Unterricht setzen.

Südtirol hingegen macht sein eigenes Ding: Dort dürfen 75 Prozent der Schüler schon Donnerstag in die Klassen zurückkehren. Eine Wiederöffnung der Skigebiete wird dort im Übrigen für den 18. Januar angepeilt.

Corona-Ampel statt Lockdown: Italien spielt ein gefährliches Spiel

Ganz Italien als rote Zone, was einem Voll-Lockdown entsprechen würde, scheint prophylaktisch keine Option zu sein. Eine neue Regelung mit der Einstufung in gelbe, orange und rote Zonen, die ab dem 11. Januar gelten wird, dürfte jedoch zu einem ähnlichen Ergebnis führen – nur eben verspätet. Darin heißt es: Liegt die Reproduktionszahl (R-Wert) über 1, wird die Region als orange eingestuft. Bereits ab einem R-Wert von 1,25 schaltet die Ampel auf rot.

Schaut man sich die aktuellen Daten genauer an, wird klar, dass in den meisten Regionen dadurch schon bald wieder die Alarmglocken läuten könnten.

Ein trauriges Farbenspiel, das Italien leider viel zu gut kennt. Und das möglicherweise hätte vermieden werden können. Gerade jetzt zu lockern, wenn auch nur für wenige Tage, ist verantwortungslos – und bringt noch mehr Menschenleben unnötig in Gefahr.

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