Schwester von „Problembär Bruno“ tötete einen Jogger – Behörden jagen „Gaia“
Diese Bärenfamilie hat offenbar ein Problem mit Menschen – und umgekehrt: Vor 17 Jahren entfachte „Problembär“ Bruno in Bayern ein Spektakel. Nun sorgte seine Schwester in Italien für Entsetzen: Die Bärin attackierte und tötete einen jungen Jogger im Trentino. Nach intensiver Suche wurde das Pelztier jetzt gestellt.
JJ14, so wird sie von Experten genannt, ging in die Falle. Lebend. Jetzt entscheidet ein menschliches Gericht über das Schicksal des wilden Tieres. Die Bärin ist übrigens Mutter.
Nachts gegen 23 Uhr gelang im Val Meledrio der Fang. Doch Gaia, so wird sie genannt, war nicht allein: Sie war mit drei ungefähr zwei Jahre alten Jungen unterwegs, zwei gerieten mit in die Rohrfalle. Der Nachwuchs wurde direkt freigelassen. Ihre Mutter werden sie angeblich nicht allzu sehr vermissen: Sie sind entwöhnt und unabhängig, das versicherte Bären-Experte Raffaele de Col.
Gefangene Bärin hatte zwei Bärenkinder bei sich
Und Gaia? Die sitzt jetzt erstmal fest, im Hochsicherheitstrakt: Die Bärin wurde in einem mit Strom gesicherten Gehege des Tierpflegezentrums Casteller im Trentino untergebracht. Die Bärin ist in der Gegend berüchtigt, weil sie aggressiv ist: Im Sommer 2020 attackierte sie einen Vater mit Sohn auf dem Monte Peller. Schon damals sollte kurzer Prozess gemacht werden – doch da rettete ein Gericht der Bärin das Leben. Sie bekam ein Funkhalsband, das zuletzt aber nicht mehr funktionierte.
Anfang April wurde dann ein 26-jähriger Jogger im Val di Sole gefunden, übersät mit tiefen Kratzern und Bisswunden. Von wem, das zeigte ein DNA-Abgleich: Gaia, die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen „Problembären“ Bruno.
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Die Provinz ordnete nach der Attacke auf den Trentiner Jogger wieder an, Gaia zu erlegen. Doch wieder hob das Verwaltungsgericht den Abschussbefehl auf, setzt ihn bis zum 11. Mai aus. Dann wird neu verhandelt. (miri/dpa)