USA: Grundschüler (6) schießt auf Lehrerin – Lebensgefahr
In einer Grundschule streiten ein Sechsjähriger und seine Lehrerin. Schließlich schießt der Junge auf die Frau – und verletzt sie lebensgefährlich. Über sein Motiv wird gerätselt.
Ein sechsjähriger Schüler hat in seiner Grundschule im US-Bundesstaat Virginia auf seine Lehrerin geschossen und sie dabei lebensgefährlich verletzt. Das berichtete die Polizei von Newport News am Freitag (Ortszeit) auf Twitter. Der Erstklässler der Richneck-Grundschule in der Stadt Newport News befinde sich in Polizeigewahrsam. Bei dem Vorfall am Freitagnachmittag seien keine Schüler verletzt worden. Eltern und Schüler seien in der Sporthalle der Schule wieder zusammengeführt worden. Die Ermittlungen dauerten an.
Auslöser des Vorfalls sei ein Streit in dem Klassenraum gewesen, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf die Behörden. Der Junge habe mit einer Handfeuerwaffe auf die Frau, die zwischen 30 und 40 Jahren alt sei, geschossen, sagte Steve Drew, der Leiter des Newport News Police Department, auf einer Pressekonferenz. Die Schussabgabe sei nicht versehentlich erfolgt. Die Verletzungen der Frau würden als lebensbedrohlich eingestuft, es habe aber „nach dem letzten Update, das wir erhalten haben, eine gewisse Verbesserung gegeben“, sagte Drew laut CNN. Nun müsse herausgefunden werden, woher die Schusswaffe kam und wie die Situation gewesen sei.
Seit 1970: 16 Schützen an US-Schulen jünger als 10 Jahre
Fotos und Videos, die nach der Tat aufgenommen wurden, zeigten verängstigte und verwirrte Kinder, Dutzende Polizisten patrouillierten. Der Leiter der öffentlichen Schulen von Newport News, George Parker, sagte, er stehe unter Schock. „Wir müssen unsere Kinder unterrichten und für ihre Sicherheit sorgen.“ Waffen dürften nicht in die Hände von Jugendlichen gelangen. Am Montag werde die Schule geschlossen bleiben.
Vorfälle an Schulen mit solch jungen Schützen sind auch in den USA selten. Laut „New York Times“ gab es seit 1970 16 Fälle mit Schützen unter zehn Jahren. Bei drei von ihnen seien Sechsjährige beteiligt gewesen, von diesen drei Vorfällen wiederum seien zwei als versehentlich registriert worden.
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Der Vorfall in Newport News unterstreicht die anhaltende Bedrohung durch Waffengewalt an Schulen in den USA. Im Mai waren bei einem Amoklauf an einer Grundschule in Uvalde im US-Staat Texas 19 Kinder und zwei Lehrer ums Leben gekommen. (dpa/mp)