Selbst Betriebe müssen schließen: So knallhart wird Erdogans Lockdown in der Türkei
Istanbul –
Angesichts hoher Corona-Fallzahlen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einen mehr als zweiwöchigen Lockdown angekündigt.
Vom 29. April bis 17. Mai müssen alle Betriebe schließen, die keine Ausnahmegenehmigung haben, wie Erdogan am Montag in Ankara sagte. Die Ausnahmen würden noch vom Innenministerium bekanntgegeben. Reisen zwischen Städten seien nur mit Genehmigung möglich.
Türkei: Erdogan kündigt harten Lockdown an
Die Türkei hatte wegen stark steigender Fallzahlen die Corona-Restriktionen bereits zu Beginn des Fastenmonats Mitte April weiter verschärft. So mussten etwa Cafés und Restaurants schließen und auf Lieferservice umstellen. Zudem bestehen nächtliche Ausgangssperren.
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Die Fallzahlen sind vor allem in der Millionenmetropole Istanbul extrem hoch. Das Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, die Sieben-Tage-Inzidenz liege dort bei rund 850 Fällen pro 100.000 Einwohner. Auch die westtürkische Provinz Canakkale ist stark betroffen.
Istanbul: Inzidenz von 850 pro 100.000 Einwohner
Am Sonntag lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei rund 38.600 Fällen und damit niedriger als die Tage zuvor. An einem Tag starben 347 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Das Land hat rund 84 Millionen Einwohner.
Die Türkei hatte ihre Impfkampagne Mitte Januar begonnen und lässt vor allem das Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac spritzen. Inzwischen sind auch 4,5 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer verfügbar. Der russischen Impfstoff Sputnik V soll bald in der Türkei produziert werden. Die Bundesregierung stuft die Türkei als Corona-Hochinzidenzgebiet ein. (dpa)