So wohnt Deutschland: Mehr Platz pro Kopf – aber ein gravierendes Problem
Klar, Wohnungen sind knapp. Aber wer eine hat, der hat darin mehr Platz als noch vor ein paar Jahren. Trotzdem: Die Aussichten sind nicht gut, denn neu gebaut wird dramatisch viel zu wenig – das ergeben neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Rechnerisch hatte eine Person Ende 2021 im Schnitt 47,7 Quadratmeter Wohnfläche und 2,3 Wohnräume zur Verfügung. Das sind pro Kopf rund 37 Prozent mehr als vor 30 Jahren: 991 wohnten die Menschen im Schnitt auf 34,9 Quadratmetern Wohnfläche pro Kopf und in 1,8 Wohnräumen.
Durchschnittsgröße einer Wohnung beträgt 92 Quadratmeter
Die Durchschnittsgröße einer Wohnung ist von gut 82 Quadratmetern auf gut 92 Quadratmeter Wohnfläche gestiegen: „Mit dem gesellschaftlichen Wandel und dem zunehmenden Wohlstand sind über die Jahrzehnte auch die Ansprüche gestiegen, die die Menschen hierzulande etwa an die Größe und Ausstattung ihrer eigenen oder gemieteten vier Wände haben“, teilten die Statistiker mit.
Aber was nützen Ansprüche, wenn kein Raum da ist! Auch wegen der hohen Zuwanderung ist die Nachfrage extrem groß.Die Bundesregierung hat sich das Ziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr gesetzt. 2022 wurden aber gerade einmal 295.300 Wohnungen fertiggestellt – das sind dramatische 27 Prozent weniger als durchschnittlich in den Jahren seit 1950.
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Das liegt vor allem an den gestiegenen Zinsen und den teuren Baumaterialien. Und Besserung ist so schnell nicht in Sicht: Das Ifo-Institut erwartet, dass dieses Jahr nur noch 275.000 Wohnungen fertiggestellt werden.