Sommerurlaub: Hier steigen die Preise am stärksten
Corona ist beim Reisen so gut wie kein Thema mehr, die Urlaubssaison in vollem Gange – aber Urlauber:innen müssen in diesem Jahr deutlich mehr berappen. Teilweise sind die Preise um bis zu 70 Prozent gestiegen. Aber: Die Chance auf bezahlbaren Urlaub gibt es trotzdem.
Die Unterschiede sind drastisch: Flüge im Mai nach Alicante kosteten rund 71 Prozent mehr als noch vor drei Jahren. Also der Zeit vor Corona und Inflation. Auch nach Mallorca kosteten Flüge 61 Prozent mehr, Flüge nach Faro in Portugal verzeichneten ein Plus von 41 Prozent. Dies ergab eine Analyse des Vergleichsportal Idealo für das ARD-Magazin Plusminus.
Laut Verband der deutschen Luftfahrtindustrie sind für die Preissteigerungen vor allem gestiegene Kerosinpreise verantwortlich. Daran glaubt ARD-Luftfahrtexperte Michael Immel nicht wirklich und meint gegenüber tagesschau.de, dass die Fluggesellschaften durch Corona dramatische Verluste gehabt hätten und diese nun bei steigender Nachfrage wieder rein zu kriegen. Auch Idealo stützt die These, denn es sind vor allem Sommerziele, bei denen die Preise in die Höhe schnellen.
Preise für Sommerurlaub steigen stark an
Auch bei Pauschalreisen muss tiefer in die Tasche gegriffen werden. So stellt das Reiseportal Holidaycheck fest, dass ein vergleichbarer Sommerurlaub auf Gran Canaria vor drei Jahren noch 24 Prozent weniger kostete als in diesem Jahr. Ähnlich die Lage im ägyptischen Hurghada, dort wird um die 19 Prozent mehr verlangt, auf Teneriffa 18 Prozent. Aber: Im Gegensatz zu den Flugpreisen sind Pauschalurlauber:innen auf Mallorca mit nur fünf Prozent Preissteigerung gut dabei.
Dies liegt laut Holidaycheck vor allem daran, dass Mallorca schon länger wieder in in hoher Frequenz angeflogen wurde, die Pauschalreise-Veranstalter:innen sich die preisgünstigen Flüge sichern konnten und dies nun an die Kund:innen weitergeben konnten. Somit gilt in Sachen Pauschalreisen: Dort, wo noch günstig eingekaufte Flüge vorhanden sind, können die Kund:innen auch noch günstige Pauschalangebote finden.
Das hier könnte Sie auch interessieren: Sommerurlaub plötzlich möglich: Diese Ziele kann man jetzt ab Hamburg buchen
Ob diese aber in dieser Saison vollständig ausgeschöpft werden, ist fraglich, denn die großer Reise-Lust nach Corona wird von der aktuell hohen Inflation gedämmt. So schränkt sich ein Großteil der Deutschen in diesem Jahr beim Sommerurlaub ein, wie eine Insa-Umfrage ergab. 16 Prozent der Bundesbürger:innen verzichten in diesem Jahr ganz auf eine Sommerreise, 18 Prozent wollen ihren Urlaub „deutlich einschränken“, 30 Prozent gaben an, ihren Urlaub einzuschränken. (alp)