Gigantisches Farbenspiel: Polarlichter am Himmel über Schillig in Friesland (Archivbild).
  • Gigantisches Farbenspiel: Polarlichter am Himmel über Schillig in Friesland (Archivbild).
  • Foto: picture alliance/dpa | Markus Hibbeler

Spektakulär! Warum jetzt Polarlichter über Deutschland wieder möglich sind

Polarlichter über Deutschland gab es in den vergangenen Wochen immer wieder mal zu sehen. Jetzt könnte sich wieder ein nächtlicher Blick in den Himmel lohnen.

Von Montag an könnten auch über Deutschland wieder Polarlichter zu sehen sein. Nach stärkeren Sonneneruptionen habe es einen in Richtung Erde gerichteten Teilchenstrom gegeben, teilte der private Weltraumwetterdienst Spaceweather.com mit. Bei einem direkten Treffer seien ab dem frühen Montagmorgen Polarlichter in den mittleren Breitengraden in den USA und Europa möglich, also auch über Deutschland.  

Die Richtung Erde geschleuderten hochenergetischen Teilchen können demnach in hohen Breitengraden zudem Effekte wie Störungen beim Kurzwellenfunk sowie leicht erhöhte Strahlungswerte für Flugzeuge, die über die Pole fliegen, zur Folge haben.

Sonnensturm könnte auch für Störungen und Überlastungen sorgen

Auslöser von Sonnenstürmen sind schlagartige Änderungen im Magnetfeld des Sterns. Sie gehen auf eine Art magnetischer Schläuche zurück, die an die Oberfläche durchbrechen können und dort kühle Zonen – die dunklen Sonnenflecken – erzeugen: Treffen außerhalb der Sonne solche Magnetfeld-Schläuche aufeinander, kann es zu einer Art Kurzschluss kommen, wobei große Mengen an Energie freigesetzt werden. Folge ist ein sogenannter koronaler Massenauswurf. Dabei wird elektrisch geladene Materie aus der heißen Sonnenatmosphäre – der Korona – mit hoher Geschwindigkeit ins All hinausgeschleudert.

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Trifft ein solcher Massenauswurf auf das Magnetfeld der Erde, führt das zu wunderschönen Polarlichtern. Bei einem starken Strom kann aber auch die empfindliche Elektronik von Satelliten gestört oder beschädigt werden. Stark schwankende Magnetfelder beeinflussen zudem elektrische Leitungsnetze, können zu Überlastungen von Transformatoren führen und großflächige Stromausfälle auslösen.

Die Sonne durchlebt einen etwa elf Jahre währenden sogenannten Sonnenfleckenzyklus mit Phasen schwacher und starker Aktivität. Im Minimum können monatelang keine Flecken zu sehen sein, im Maximum Hunderte. Seit Dezember 2019 hatte die Aktivität der Sonne stetig zugenommen, aktuell befindet sie sich im Umfeld eines Maximums. Immer wieder waren daher in den vergangenen Monaten Polarlichter auch über Deutschland zu sehen, und teils auch bis hinunter ans Mittelmeer. (dpa)

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