Touristen sitzen in einer Bar im Stadtzentrum von Ibiza-Stadt.
  • Touristen sitzen in einer Bar im Stadtzentrum von Ibiza-Stadt.
  • Foto: picture alliance/dpa | Clara Margais

Spione gesucht! Ausländer sollen auf Ibiza Corona-Polizei spielen

Achtung Party-Polizei: Die spanische Insel Ibiza will mit Privatdetektiven rigoros gegen illegale Feiern inmitten der neuen Corona-Welle vorgehen. Bewerben können und sollen sich explizit auch Ausländer.

Sie sollen aussehen wie Urlauber – und dadurch keinen Argwohn erregen: Mit Privatermittlern will die Balearen-Insel Ibiza gegen exzessives Feiern vorgehen. Denn über das oft illegale Nachtleben breitet sich das Coronavirus aus – die Party-Polizisten sollen das stoppen.

Die als Touristen getarnten Ermittler sollen durch Kontakt mit eingeladenen Gästen „die Partys ausfindig machen, bevor sie beginnen“, sagte Armando Tur, Sprecher der Regierung der Baleareninsel, am Donnerstag. Damit könne die Polizei vor Beginn der Feier dort sein und eingreifen.

Corona-Polizei auf Ibiza: Das sind die Bewerber-Kriterien

Bewerben kann sich allerdings nicht jeder und jede: Die Detektive müssten „zwischen 30 und 40 Jahre alt sein, eine hohe Kaufkraft haben“ und „wie Touristen aussehen“, sagte Tur der Nachrichtenagentur AFP. Sie können und sollen auch aus dem Ausland stammen, da lokale Polizisten von den Partyveranstaltern schon längst erkannt würden, schreibt der „Stern“.

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Wie Tur weiter erklärte, sei bereits eine Detektivagentur „beauftragt“ worden, die entsprechende Ermittler für den August rekrutieren soll. Es werde aber nur auf Profis zurückgegriffen, betonte Tur, der bereits Initiativbewerbungen aus „mehreren europäischen Ländern“ erhalten habe.

Organisiert von „echten Mafiosi“, bis zu 100 Euro Eintritt

Die für ihre ausgiebigen Partys bekannte Insel ist einer der Hotspots der neuen Coronavirus-Welle in Spanien. Während die berühmten Nachtclubs der Insel geschlossen sind, gibt es immer wieder private Partys, bei denen Tur zufolge manchmal mehr als 500 Gäste zusammenkommen. Sie fänden „sehr oft in Landhäusern“ statt und seien von „echten Mafiosi“ organisiert, die „bis zu 100 Euro Eintritt“ verlangten und ihre Gäste außerhalb der Bars oder in Online-Netzwerken suchten.

Wegen der Ausbreitung des Virus hatte Ibiza Ende Juli alle nächtlichen Treffen von nicht zu einem Haushalt gehörenden Personen verboten. Die Balearen, zu denen Ibiza und auch Mallorca gehören, meldeten vergangene Woche Sieben-Tage-Inzidenzwerte von 330 und mehr. Es waren mit die höchsten Werte ganz Spaniens, auch wenn die Mittelmeer-Inseln langsam – wie auch der Rest des Landes – eine rückläufige Tendenz verzeichnen. (mik/afp/dpa)

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