Ein SUV-Fahrer steht in Paris unter Verdacht, einen Radfahrer absichtlich überfahren und getötet zu haben (Symbolfoto).
  • Ein SUV-Fahrer steht in Paris unter Verdacht, einen Radfahrer absichtlich überfahren und getötet zu haben (Symbolfoto).
  • Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Streit eskaliert: SUV-Fahrer fährt Radfahrer tot

Erst geraten ein Radfahrer und der Fahrer eines SUV im wuseligen Pariser Verkehr aneinander. Dann soll der Autofahrer den 27-Jährigen absichtlich gerammt und überrollt haben. Es gibt Mordermittlungen.

Ein SUV-Fahrer steht in Paris unter Verdacht, einen Radfahrer nach einem Verkehrsstreit absichtlich überfahren und getötet zu haben. Der 52 Jahre alte Fahrer des schweren Geländewagens sei nach dem Zwischenfall im Zentrum der Stadt am Dienstagabend noch vor Ort festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Da Zeugen von einem absichtlichen Verhalten des Fahrers sprachen, als dieser mit dem Auto auf den 27 Jahre alten Radfahrer zufuhr, nahm die Kriminalpolizei Ermittlungen wegen Mordverdachts auf.

Die beiden Männer sollen einen Streit gehabt haben, und als sie weiterfahren wollten, rammte der Fahrer des SUV den Radfahrer und überrollte ihn auf seinem Weg, berichtete die Zeitung „Le Parisien“. Der Radfahrer erlitt einen Herzstillstand und die schnell eintreffenden Rettungskräfte konnten ihn nicht mehr wiederbeleben.

Paris: Bürgermeisterin fordert strenge Strafe für Autofahrer

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die sich seit Jahren für einen Ausbau von Radwegen und Radfahrspuren in der Hauptstadt einsetzt, reagierte erschüttert und empört. „Am Dienstagnachmittag starb ein 27-jähriger Radfahrer, nachdem er auf dem Boulevard Malesherbes im 8. Arrondissement absichtlich von einem Autofahrer überfahren worden war.“ Diese Tat müsse schwer bestraft werden. Im Auto des SUV-Fahrers befand sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch dessen 2007 geborene Tochter.

Das könnte Sie auch interessieren: Neue Anklage gegen Star-Koch Schuhbeck – und die hat es in sich

Die starke Zunahme des Radverkehrs in Paris führt regelmäßig zu chaotischen und gefährlichen Situationen. Verantwortlich sind auch die Radfahrenden selber, die Regeln missachten und mit riskanten Fahrmanövern versuchen, schneller vorwärtszukommen. Vor gut einem Jahr führte die Stadt einen Verhaltenskodex für den Straßenverkehr, einen „code de la rue“, ein, um alle Verkehrsteilnehmer zu mehr gegenseitigem Respekt zu ermuntern.

Für SUV hat Paris den Parktarif seit Anfang Oktober verdreifacht. Die schweren Wagen sorgten für eine erhöhte Umweltverschmutzung, beanspruchten viel öffentlichen Raum und gefährdeten die Verkehrssicherheit, argumentierte die Stadt. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp