Stress und Erschöpfung: Jeder fünfte Klinikarzt will einen anderen Job
Am Limit: Laut einer aktuellen Umfrage ist fast ein Drittel der Ärzt:innen in Deutschland dauerhaft erschöpft. Mehr als 70 Prozent beklagen einen Anstieg der Arbeitsbelastung in der Pandemie. Konsequenz: Ein Fünftel der Mediziner:innen will den Job wechseln.
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat vor der nächsten Verhandlungsrunde für die rund 55.000 Ärzt:innen an den kommunalen Krankenhäusern eine Umfrage veröffentlicht, laut der eine hohe Unzufriedenheit unter den Mediziner:innen herrscht. Ein Fünftel der Ärzt:innen plane „definitiv“ eine berufliche Zukunft außerhalb des Krankenhauses, ergab die Umfrage unter 3300 Mitgliedern.
Umfrage: Mehrheit der Klinikärzt:innen ist dauerhaft erschöpft
Außerdem gaben demnach 60 Prozent der Klinikärzt:innen an, dass sie sich „zunehmend“ erschöpft fühlten. 31 Prozent der Krankenhausärzt:innen fühlen sich sogar „immer“ erschöpft. 71 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass durch die Corona-Pandemie ihre Arbeitsbelastung gestiegen sei.
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Dienstag und Mittwoch wollen der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände in vierter Runde in dem schon länger andauernden Tarifkonflikt verhandeln. Bei den jüngsten Gesprächen im Dezember lehnte die Ärztegewerkschaft das Arbeitgeberangebot als „komplett inakzeptabel“ ab. Das Angebot sah eine Entgelterhöhung von insgesamt 3,3 Prozent für die Jahre 2023 und 2024 sowie eine Corona-Sonderzahlung von 1200 Euro vor. Die Gewerkschaft fordert rückwirkend zum 1. Oktober fünfeinhalb Prozent mehr Gehalt sowie weitere Verbesserungen. Die Tarifverhandlungen betreffen insgesamt 500 Kliniken in Deutschland. (dpa)