Studien belegen: Corona verändert Neujahrsvorsätze der Deutschen
Hamburg –
Die Corona-Krise hat auch Einfluss auf die Neujahrsvorsätze der Deutschen. Das belegen zwei aktuelle Studien, eine der Tankstellenkette HEM und eine des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit. Zudem fiel es den Deutschen in Pandemie-Zeiten deutlich schwerer, ihre Vorsätze für das Jahr 2020 umzusetzen.
Die einen fassen sie jedes Jahr aufs Neue, die anderen haben es längst aufgegeben und wieder andere sind aus Prinzip strikt dagegen: Es geht um gute Vorsätze für das neue Jahr. Die DAK-Gesundheit fragt nach eigenen Angaben jährlich die guten Vorsätze und die Umsetzung der Vorhaben aus dem Vorjahr ab. 2020 wurden im Zeitraum zwischen dem 29. Oktober und dem 24. November 3.510 Menschen dazu befragt.
Neujahrsvorsätze: Die Corona-Krise verändert die Vorhaben der Deutschen
Dabei zeigte sich, dass die Lockdownmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen im Corona-Jahr einen erheblichen Einfluss auf die Umsetzung von guten Vorhaben hatten: 51 Prozent der von der DAK Befragten fiel dies im Jahr 2020 schwerer, nur 19 Prozent fiel es leichter. Für 29 Prozent hatte die ungewohnte Situation keinen Einfluss auf das Durchhaltevermögen. Immerhin gelang es laut DAK der Hälfte der Befragten, „die gesteckten Ziele länger als drei Monate durchzuhalten“ – weitere 23 Prozent schafften es zumindest zwei bis drei Monate.
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Eine Marktforschungsstudie der Tankstellenkette HEM zeigt außerdem, dass auch die Vorsätze der Deutschen für das neue Jahr 2021 durch die Corona-Krise beeinflusst werden. Diese sind laut Pressemitteilung nämlich vor allem von „Wünschen und Hoffnung“ geprägt. 80 Prozent der 2.326 von HEM befragten Deutschen wünschen sich nichts sehnlicher, als zum normalen Alltag zurückzukehren. Weitere 77 Prozent wünschen sich Gesundheit für Familie und Freunde, 36 Prozent wollen wieder Konzerte und Veranstaltungen besuchen und 44 Prozent wünschen sich nur eins: Endlich die Koffer zu packen und wieder zu verreisen.
Mehr Sport, abnehmen und gesündere Ernährung: Die Klassiker der guten Vorsätze
Zudem hat dieses Jahr vielen die Augen geöffnet: 72 Prozent der Befragten konnten für sich beschließen, dass vor allem Gesundheit das höchste Gut und die Zeit mit der Familie und den Freunden besonders kostbar ist (65 Prozent). Mehr als die Hälfte (59 Prozent) bestätigt, dass vor allem die kleinen Dinge im Leben nicht als selbstverständlich angesehen werden sollten.
Doch auch die klassischen Neujahrsvorsätze haben sich viele Deutsche wie in jedem Jahr gesteckt. Der Wunsch, Stress abzubauen, ist in der DAK-Umfrage mit 65 Prozent der beliebteste. 63 Prozent der Befragten wollen sich laut der DAK umwelt- und klimafreundlicher verhalten, 60 Prozent wollen im Jahr 2021 mehr Sport treiben, 53 Prozent planen, sich gesünder zu ernähren und 34 Prozent wollen endlich ein paar Kilo abspecken – 2020 wollten das noch 36 Prozent der Befragten.
Forsa-Umfrage: Ältere Menschen wollen umwelt- und klimafreundlicher leben
Das Alter der Befragten hat laut DAK großen Einfluss auf die Neujahrsvorsätze. Das Thema Umwelt- und Klimaschutz hat bei den jüngsten und ältesten Befragten mit 73 beziehungsweise 59 Prozent die höchste Priorität. Die Befragten zwischen 30 und 44 Jahren wollen mehr Zeit mit der Familie und Freunden verbringen (74 Prozent). Und für die Altersgruppe der 45 bis 59-jährigen ist der Stressabbau besonders wichtig (70 Prozent).
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Laut HEM nutzen viele der Bundesbürger den Jahreswechsel generell gerne, um gute Vorsätze für das kommende Jahr zu fassen. So starten 70 Prozent der Befragten mit guten Absichten ins neue Jahr. Jeder Dritte hält sich in der Regel auch das ganze Jahr an seine Pläne, während 41 Prozent nur ein paar Monate und zwölf Prozent sogar nur ein paar Wochen oder Tage durchhalten. Ganze 14 Prozent haben bereits an Silvester ein schlechtes Gewissen und die guten Vorsätze direkt nach dem Silvesterabend wieder vergessen. (prei/dpa)