Suff und Prügeleien: Nach „Spring Break“-Partys: Miami Beach ruft Notstand aus!
Miami Beach –
Sie saufen, singen, tummeln sich am Strand – und das mit weitreichenden Konsequenzen: Wegen Scharen von „Spring Break“-Feiernden hat die Stadt Miami Beach den Notstand ausgerufen und eine Ausgangssperre verhängt.
Sie gelte in den wichtigsten touristischen Vierteln der Stadt, teilten die Behörden mit. Auch Restaurants müssten dann schließen. Laut Polizei hatte es in den vergangenen Tagen Ausschreitungen bei den Partys anlässlich der US-Semesterferien gegeben.
In den Semesterferien reisen Studierende aus dem ganzen Land an
Wie die Behörden mitteilten, werden auch die drei Brücken zum Festland zwischen 22 Uhr und 6 Uhr gesperrt. Ausnahmen gelten nur für Anwohner, Pendler und Hotelgäste.
Miami Beach im US-Bundesstaat Florida zieht während der Semesterferien, der sogenannten Spring Break, jedes Jahr zahlreiche Studierende aus dem ganzen Land an. Trotz der Corona-Pandemie waren auch in den vergangenen Tagen wieder viele junge Leute angereist, um in der Strandmetropole wilde Partys zu feiern.
„Es sah aus wie auf einem Rockkonzert“
Bürgermeister Dan Gelber sprach von deutlich mehr Feiernden als in den Vorjahren. „Ich denke, es liegt zum Teil daran, dass es nur sehr wenige Orte im Land gibt, die geöffnet sind“, sagte Gelber bei der Bekanntgabe der Ausgangssperre.
Raul Aguila von der Stadtverwaltung begründete die Ausgangssperre mit Bedenken wegen der öffentlichen Sicherheit. Mit Blick auf Fotos riesiger Menschenmengen auf dem Ocean Drive sagte er: „Es sah aus wie auf einem Rockkonzert. Man konnte weder den Bürgersteig noch das Gras sehen.“
Schlägereien in Restaurants, Getummel am Strand
Der Polizeichef von Miami Beach, Richard Clements, gab seiner Befürchtung Ausdruck, dass die Situation angesichts der Menschenmengen außer Kontrolle geraten könne. Örtlichen Medienberichten zufolge hatten sich in den vergangenen Tagen im Internet Videos aus Restaurants in Miami Beach verbreitet, in denen sich Gäste Schlägereien geliefert und dabei großen Sachschaden angerichtet hatten.
In dem Chaos waren demnach auch viele Restaurant-Gäste verschwunden, ohne ihre Rechnungen zu bezahlen. Am Freitag hatte der berühmte Bar- und Hotelbetrieb „The Clevelander South Beach“ angekündigt, seine Restaurants und Bars vorläufig zu schließen.
„Stühle wurden als Waffen genutzt“
Am Donnerstagabend habe es einen Vorfall gegeben, bei dem „hunderte Menschen zur selben Zeit losgerannt sind“, sagte Clements. „Tische und Stühle wurden geworfen und als Waffen benutzt.“ Drei weitere Vorfälle dieser Art habe es auch am Freitag gegeben, dabei sei eine junge Frau verletzt worden.
Angereiste Studierende reagierten enttäuscht auf die Beschränkungen. „Es ist ziemlich ätzend“, sagte der 22-jährige John Perez aus Texas, der mit einer Gruppe Freunde Bier am Strand trank. „Es hat so viel Spaß hier gemacht, wissen Sie, das warme Wetter, der Strand…“, sagte er.
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Der ebenfalls aus Texas angereiste Jalen Rob empfahl den Menschen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Dann könne man „eine gute Zeit“ in Florida verbringen.
Der Filmemacher Billy Corben veröffentlichte im Online-Dienst Twitter derweil ein Video, das einen auf einem Auto stehenden Mann mit „Joker“-Gesichtsbemalung und einer US-Flagge zeigte, der rief: „Covid ist vorbei, Baby!“ (dpa)