Tödliche Fluten, mörderische Feuer: Dutzende sterben bei Naturkatastrophen in den USA
Die USA werden derzeit von mehreren Naturkatastrophen heimgesucht: Während im Westen des Landes heftige Waldbrände toben, wird der Südosten von Überflutungen überschwemmt. Mehrere Dutzend Menschen kamen bereits ums Leben.
Tödliche Wassermassen: Nach verheerenden Überflutungen im US-Bundesstaat Kentucky ist die Zahl der Todesopfer mittlerweile auf mindestens 37 gestiegen. Zudem gebe es „Hunderte vermisste Personen, mindestens“, sagte Kentuckys Gouverneur Andy Beshear am Montag (Ortszeit), nachdem er am Vortag bei einem Besuch im Katastrophengebiet gewesen war. „Wir beenden den Tag mit weiteren herzzerreißenden Nachrichten“, schrieb er auf Twitter.
Es drohen weitere heftige Regenfälle – Menschen sollen Schutz in höher gelegenen Gebieten suchen
In der Nacht zum Dienstag wurden weitere heftige Regenfälle in den betroffenen Gebieten im Osten des Bundesstaates und dem benachbarten West Virginia erwartet. Der Nationale Wetterdienst warnte vor lebensgefährlichen Sturzfluten. Gouverneur Beshear forderte die Menschen in der Überschwemmungsregion auf, Schutz in höher gelegenen Gebieten zu suchen. „Achten Sie auf das Wetter und bleiben Sie sicher“, warnte er auf Twitter.
Nach heftigen Regenfällen hatte es in Kentucky sowie in den im Osten angrenzenden Bundesstaaten Virginia und West Virginia Mitte vergangener Woche Sturzfluten und Erdrutsche gegeben. Am härtesten traf es den Osten Kentuckys, dessen Landschaft von Flüssen wie dem Mississippi, dem Ohio oder dem Big Sandy sowie dem Appalachen-Gebirgszug geprägt ist. Vielerorts wurden die Menschen in der Nacht von dem Wasser in ihren Häusern überrascht.
Lesen Sie auch: Meeresspiegel steigt: Neue Simulation zeigt, wo und wie genau der Norden untergeht
In Kalifornien tobt derweil ein tödliches Feuer
Derweil greift im Norden des US-Bundesstaates Kalifornien weiter ein Waldbrand in rasender Geschwindigkeit um sich- mit ebenfalls tödlichen Folgen: Nach Mitteilung der Polizei im Bezirk Siskiyou County am Montag wurden in einem ausgebrannten Fahrzeug nahe der Ortschaft Klamath River zwei Leichen gefunden. In dieser Region wütet seit Freitag das sogenannte McKinney-Feuer. Der Waldbrand hat sich bis Montag auf eine Fläche von über 224 Quadratkilometer ausgebreitet. Mehr als 800 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen in dem Waldgebiet an.
Nach Angaben der Forstbehörde wurden über 5000 Anwohner aufgefordert, die Gefahrenzone zu verlassen. Mehrere Häuser seien zerstört worden. Das ganze Ausmaß des Schadens sei aber noch nicht abzusehen, sagte eine Polizeisprecherin nach Angaben des „San Francisco Chronicle“. Bei heißen Temperaturen und starken Winden habe sich das Feuer in der Region explosionsartig ausgebreitet, teilte die Forstbehörde mit.
Seit dem Ausbruch am Freitag hat sich das „McKinney Fire“ auf mehr als 200 Quadratkilometer im Nationalforst Klamath nahe der Stadt Yreka ausgebreitet, wie die Behörden am Montagmorgen (Ortszeit) mitteilten. Rund 400 Häuser seien akut bedroht. Wie es zu dem Ausbruch kam, sei bisher noch unklar.
„McKinney Fire“: Entwarnung für die Region gibt es vorerst nicht
Unvorhersehbare Winde erschwerten die Löscharbeiten, wie Adrienne Freeman, eine Sprecherin der US-Forstbehörde, der Zeitung sagte. „Es ist auch eine extrem gefährliche Situation für die Feuerwehrleute.“ Rund ein Dutzend weiterer kleinerer Brände breiteten sich demnach in der Gegend rasch aus. Offiziellen Angaben zufolge kämpften knapp 650 Einsatzkräfte gegen die Flammen an.
Lesen Sie auch: Das kostet uns Milliarden: So teuer ist der Klimawandel
Aufnahmen zeigten ein zerstörtes Gebäude und ausgebrannte Fahrzeuge, die von dichten Rauchwolken umgeben waren. Auch im angrenzenden Bundesstaat Oregon meldeten die Behörden Rauch und Asche. Das McKinney-Feuer stelle aber vorerst keine Bedrohung für die dortigen Gemeinden dar.
Allerdings: Entwarnung für die Region gibt es vorerst nicht: Für Anfang der Woche warnte der Wetterdienst vor Gewittern – Blitzeinschläge auf äußerst trockenem Brennmaterial könnten zu neuen Bränden führen. (mik/dpa)