Überraschende Studie: Warum menschliche Nähe wilde Tiger rettet
Wildtiere meiden eigentlich den Menschen. Doch in der Nähe einiger Siedlungen in Asien gedeihen beispielsweise Tiger prima. Das hat einen speziellen Grund, wie eine neue Studie jetzt ergab.
Die Populationen großer Wildtieren in Asien zeigen einen überraschenden Trend: Sie gedeihen besonders gut in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Speziell vier Arten – Tiger, Asiatische Elefanten, Wildschweine und Nebelparder – wiesen in Gebieten mit menschlicher Infrastruktur erhöhte Populationen auf, ergab eine neue Studie der australischen University of Queensland.
„Diese Ergebnisse zeigen, dass einige große Tiere unter den richtigen Bedingungen in der Nähe von Menschen leben und dem Aussterben entgehen können“, sagte der Doktorand und Erstautor der Studie, Zachary Amir. Die neuen Erkenntnisse stellten die in Naturschutzkreisen weit verbreitete Überzeugung in Frage, „dass Menschen und Mega-Fauna unvereinbar sind“, betonte der Forscher.
Der Trend in Asien sei vermutlich vor allem darauf zurückzuführen, dass Wilderei von Großtieren – etwa in Nationalparks – besonders stark bekämpft werde, wenn sich menschliche Siedlungen in der Nähe befinden. Zugleich ergab die Studie, dass die Abholzung der Wälder natürlich weiterhin negative Auswirkungen auf die Arten hat. Die Forscher stellten jedoch fest, dass große Tierarten in relativ kleinen Lebensräumen und in der Nähe von Menschen durchaus existieren können, wenn sie nicht gejagt werden.
Wichtig für den Artenerhalt: Bekämpfung von Wilderei
Fehlten hingegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei, dann seien dieselben Arten trotz eines größeren und natürlicheren Habitats vom Aussterben bedroht. So seien Tiger seit kurzem im abgelegenen Dschungel von Ulu Muda im Norden von Malaysia ausgerottet, heißt es in der Studie.
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„Bisher gab es nur wenige Beispiele für große asiatische Arten, die in kleinen Lebensräumen in der Nähe von Menschen gedeihen, insbesondere im indischen Mumbai, wo Leoparden in einem städtischen Park streunenden Hunden nachjagen“, erklärte Amir. „Glücklicherweise haben wir festgestellt, dass ein breiteres Spektrum von Tieren mit Menschen koexistieren kann.“ (miri)