Die Gewerkschaft der Lokführer und die Deutsche Bahn haben die Verhandlungen wieder aufgenommen.
  • Die Gewerkschaft der Lokführer und die Deutsche Bahn haben die Verhandlungen wieder aufgenommen.
  • Foto: dpa | Christian Charisius

Überraschung im Tarifstreit: Bahn und GDL verhandeln wieder – Lösung in Sicht?

Anfang März verkündete die Gewerkschaft der Lokführer (GDL), dass die Verhandlungen im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn (DB) erneut gescheitert seien – und rief seitdem bereits zweimal zum Streik auf. Doch jetzt könnte es gute Nachrichten für Bahnreisende geben, besonders angesichts der näher rückenden Ostertage.

Wie die Deutsche Bahn am Samstag mitteilte, haben beide Parteien die Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag wieder aufgenommen: „in kleinstem Kreis und hinter verschlossenen Türen“, heißt es. Und noch besser: „Zu vielen Themen wurde eine Verständigung erreicht. Beide Parteien sind zuversichtlich, in der nächsten Woche ein Ergebnis mitteilen zu können.“

Gewerkschaft und Deutsche Bahn verhandeln wieder

Zum aktuellen Stand der Verhandlungen sei aber Stillschweigen vereinbart worden. „Die GDL sieht bis dahin von weiteren Streiks ab.“ Dass GDL und die Deutsche Bahn überhaupt wieder am Verhandlungstisch sitzen, ist eine Überraschung: Die letzten Gespräche waren Anfang März gescheitert.

„Wir haben versucht, eine Einigung herbeizuführen, abrückend von den hohen Forderungen und basierend darauf, was wir mit 28 anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen tariflich abgeschlossen haben“, argumentierte GDL-Chef Claus Weselsky damals. „Das Management der Bahn benimmt sich, als wären wir eine Bananenrepublik und der Minister schimpft die Gewerkschaft aus.“ Damit bezog er sich auf ein Statement von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), der zuvor davor gewarnt hatte, dass die Tarifauseinandersetzungen zu einem Sicherheitsrisiko werden könnten. Bahn-Chef Martin Seiler bezeichnete die Gewerkschaft wiederum als stur und egoistisch.

GDL und Deutsche Bahn verhandeln bereits seit November

Seit Anfang November verhandeln Bahn und GDL. Schon nach der zweiten Gesprächsrunde erklärte Weselsky die Verhandlungen allerdings für gescheitert – und leitete eine Urabstimmung ein. In dieser stimmten die Gewerkschaftsmitglieder mehrheitlich für unbefristete Streiks. Seit November legte die Gewerkschaft sechsmal den Fern-, Regio- und S-Bahnverkehr in Deutschland lahm.

Knackpunkt bleibt die GDL-Forderung einer Reduzierung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Die Bahn hatte inzwischen eine 36-Stunden-Absenkung in zwei Schritten bis 2028 angeboten. Weselsky ließ sich darauf aber nicht ein. (aba)

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