• Biontech-Gründer Ugur Sahin.
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Überzogene Preisforderung für Impfstoff an EU?: Biontech-Gründer weist Vorwurf zurück

Mainz –

Hat Biontech von der EU überzogene Preise gefordert? Medienberichten zufolge soll der Hersteller über 50 Euro pro Impfdosis verlangt haben – ein „unseriöses“ Vorgehen? Gründer Ugur Sahin weist diese Darstellung jetzt zurück.  

54,08 Euro – so viel sollte eine Dosis des vom Mainzer Unternehmen Biontech und des US-Konzerns Pfizer hergestellten Vakzins im Juni 2020 noch kosten. Dies berichten der NDR, WDR und die „Süddeutsche Zeitung“.

Kritik: War die Preisforderung von Biontech/Pfizer zu hoch?

Die nach einem neuartigen Verfahren entwickelten mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind deutlich teurer als herkömmliche Mittel, wie etwa der Impfstoff von Astrazeneca.

Das Angebot von rund 54 Euro pro Dosis sei jedoch mehr als zwanzigmal teurer als das von AstraZeneca gewesen, so der NDR. Wolf-Dieter Ludwig von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft bezeichnete die Biontech-Forderung als „unseriös“.

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Nun hat der Biontech-Gründer Ugur Sahin diese Darstellung in der „Bild“ zurückgewiesen. Bei diesem frühen Angebot sei es noch unklar gewesen, wie die Rahmenbedingungen der Produktion des Impfstoffs aussehen würden: „Wir hatten in den Jahren 2019 und 2020 zunächst nur selbst in kleinen Mengen Dosen für unsere klinischen Studien hergestellt“, sagte der Gründer.

Für die ersten 2000 Dosen habe man Kosten von 1,5 Millionen Euro gehabt. „Die Infrastruktur für die Massenproduktion gab es nicht. Wir wussten zum damaligen Zeitpunkt schlicht noch nicht, wie sich die Produktion genau skalieren lässt, was genau die Studien bezüglich der mRNA-Dosierung ergeben und wie die Produktionsabläufe und Kosten genau sein werden.“

Schnelle Einigung: EU-Kommission soll rund 16 Euro gezahlt haben

Schon wenige Wochen später habe man ein neues Angebot entwickeln können: „Als wir wussten, wie wir Kosten senken und die Skalierung aufbauen können, haben wir in kürzester Zeit – keine drei Wochen später – ein neues Angebot zusammen mit Pfizer erstellt“, so Sahin.

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Laut der „Bild“ erhält Biontech auch Unterstützung aus der Bundesregierung: „Allen war klar, dass die ersten Zahlen nicht das echte Angebot war sondern eine Wasserstandsmeldung“, zitiert die Zeitung eine anonyme Quelle.

„Am 22. Juli haben wir den USA-Vertrag auf Basis der neuen Parameter unterschrieben, aus dem die 19,50 Dollar ersichtlich waren. Dieses Preismodell haben dann alle Industriestaaten erhalten“, so Sahin.

Die EU und Biontech/Pfizer sollen sich letztlich auf 15,50 Euro pro Dosis geeinigt haben. Die EU-Kommission hatte sich im Herbst in einem Rahmenvertrag zunächst 300 Millionen Dosen des Biontech/Pfizer-Impfstoffs gesichert. (dpa/ncd)

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