Luxus-Yachten im Hafen von Port Adriano (Archivbild).
  • Luxus-Yachten im Hafen von Port Adriano (Archivbild).
  • Foto: picture alliance/dpa | Clara Margais

Ukrainischer Matrose versucht, russische Luxus-Yacht auf Mallorca zu versenken

Ein Hafen voller Luxus-Schiffe: In Port Adriano auf der Balearen-Insel Mallorca ankern das ganze Jahr über die Yachten der Schönen und Reichen. Eins der Boote ist allerdings gerade ziemlich ramponiert: Ein ukrainischer Matrose hat versucht, es zu versenken. Aus Rache, sagt er.

„Lady Anastasia“ heißt das schmucke Schiff, das als eines von vielen derzeit im Hafen von Port Adriano auf der balearischen Insel Mallorca festgemacht ist. Knapp 48 Meter lang ist die Yacht und ausgestattet mit allerlei Luxus-Schnickschnack. Sie gehört Medien zufolge dem russischen Oligarchen Alexander Mijeev – und das soll auch der Grund sein, warum sie kürzlich fast gesunken wäre.

„Mein Chef ist ein Krimineller, der Waffen verkauft, die das ukrainische Volk töten“

Wie mehrere Lokalzeitungen, darunter „Ultima Hora“ und die deutschsprachige „Mallorca Zeitung“ berichten, hat ein ukrainischer Matrose am Wochenende versucht, die „Lady Anastasia“ zum Kentern zu bringen. Der 55-Jährige ist demnach Maschinenwart auf dem Schiff und soll am Samstag aufgelöst an Bord gestürmt sein.

Er öffnete den Berichten zufolge mehrere Ventile, um den Maschinenraum der Yacht zu fluten, und wies hektisch seine Kollegen, die noch an Bord waren, an, das Boot sofort zu verlassen. Damit es keine Umwelt- oder Personenschäden gibt, stellte er außerdem den Strom ab und versiegelte die Kraftstofftanks, hieß es in den Meldungen weiter.

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„Mein Chef ist ein Krimineller, der Waffen verkauft, die das ukrainische Volk töten“, soll der 55-Jährige zur Begründung gesagt haben, als die alarmierte Polizei ihn noch vor Ort festnahm. Der Angriff auf die „Lady Anastasia“ sei ein „Racheakt“. Mijeev ist in leitender Funktion für einen russischen Waffenproduzenten tätig.

Matrose wollte russische Luxus-Yacht auf Mallorca aus Rache versenken

Bei einer Anhörung vor Gericht soll der 55-Jährige dann am Sonntag laut „Ultima Hora“ erklärt haben, er habe kurz vor dem Zwischenfall „die Nachrichten über den Krieg geschaut. Es gab ein Video von einem Hubschrauberangriff auf ein Gebäude in Kiew.“ Die dabei verwendeten Waffen werden nach Angaben des Matrosen von Mijeevs Firma hergestellt. Damit würden „Unschuldige angegriffen“, so der Mann weiter. Deshalb habe er beschlossen, die Yacht seines Arbeitgebers zu versenken.

Der Rest der Besatzung verhinderte das Kentern jedoch und soll den 55-Jährigen als „verrückt“ bezeichnet haben. Daraufhin soll er ihnen zugerufen haben, dass sie doch „auch Ukrainer“ seien und ihr Heimatland von Mijeevs Raketen angegriffen werde. Vor Gericht sagte er laut „Ultima Hora“: „Ich bereue nichts, was ich getan habe, und ich würde es wieder tun.“


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Der Mann wurde nach der Anhörung zunächst unter Auflagen auf wieder auf freien Fuß gesetzt. Zum „Diario de Mallorca“ soll der Mann gesagt haben, er werde am Montag versuchen, in die Ukraine zu reisen, um den Kampf gegen die russischen Besatzer zu unterstützen. Ein Flugticket nach Polen habe er bereits gekauft. (mik)

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