Sandra Ciesek Virologin
  • Virologin Sandra Ciesek
  • Foto: imago/Jürgen Heinrich

Virologin Sandra Ciesek warnt vor Ausbreitung von Corona-Untervarianten

Auch in Deutschland werden die neuen Coronavirus-Untervarianten BA.4 und BA.5 immer häufiger gefunden. Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek rechnet damit, dass sie sich immer weiter ausbreiten werden. Für einen erwarteten Anstieg im Herbst berieten sich gestern die Regierungschef:innen der Bundesländer.

Auf Twitter schrieb Ciesek, dass nach einer Studie im süddeutschen Raum der Anteil schon bei 15,3 Prozent liege. „Das wird sicherlich sehr lokal unterschiedlich sein, aber da nur ein Teil der Proben (5-10 %) sequenziert wird und Mutations-PCRs nicht mehr flächendeckend durchgeführt und vergütet werden, kann man das für viele Regionen also gar nicht so genau sagen.“ Und weiter: „Ich denke, BA.4/ BA.5 werden sich auch hier durchsetzen.“

Virologin Ciesek warnt vor Corona-Untervarianten

Der Expertin bereitet vor allem der Impfschutz Sorge: Bisherige Ergebnisse aus anderen Ländern zeigten, dass die Impfungen und auch eine Genesung nicht immer helfen. „Erste Daten von Omikron-BA.1-Genesenen zeigen, dass ebenfalls kein sicherer Schutz vor einer BA.4- oder BA.5-Infektion besteht.“

Sollte das Virus stärker zirkulieren, könnte es notwendig werden, nicht nur älteren Menschen eine zweite Boosterimpfung zu geben – sondern auch anderen Gruppen. „Leider wird einem auch bewusst, dass wir mit einem BA.1 angepassten Impfstoff wohl wieder hinterherlaufen werden. Hier müssten wir besser und schneller werden“, fordert die Professorin.

Auch in Berlin war am Donnerstag die Corona-Lage und die Vorbereitung auf einen erwarteten Anstieg der Corona-Infektionen im Herbst zentrales Thema bei der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK).

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Die Länder machen Druck auf den Bund, die Sommermonate für die Vorbereitung auf eine möglicherweise verschärfte Infektionslage im Winter zu nutzen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereitet eine Strategie für einen erwarteten Anstieg der Infektionen in der kälteren Jahreszeit vor. Dazu soll auch eine neue Impfkampagne gehören. (alp/dpa)

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