Völlig skurril: Mann lebt drei Monate in Flughafen-Sicherheitsbereich – unentdeckt!
Chicago –
Ganze drei Monate lebte ein Mann aus den USA im Sicherheitsbereich des Flughafens O’Hare der US-Metropole Chicago – alles aus Angst vor dem Coronavirus. Er wollte nicht in seine vom Virus gebeutelte Heimatstadt Los Angeles zurückzukehren. Doch wie konnte er so lange unentdeckt bleiben?
Wie die Zeitung „Chicago Tribune“ berichtet, hätten Sicherheitskräfte den 36-jährige Aditya S. aufgegriffen, da er ihnen verdächtig vorkam. Als er seinen Ausweis vorzeigen sollte, zeigte er eine Zugangskarte, die ein Mitarbeiter vor Monaten als verloren gemeldet hatte.
Chicago: Mann lebt drei Monate im Flughafen
Es wurde klar: Der Mann war eigentlich ein Passagier aus Los Angeles – und hatte drei Monate im Sicherheitsbereich des Flughafens hausiert. S. erklärte, er habe wegen Corona zu große Angst gehabt, in seine Heimatstadt zurückzukehren – und sei deswegen im Flughafen geblieben. Den Mitarbeiterausweis habe er zufällig gefunden.
S. wurde wegen des unbefugten Betretens eines beschränken Flughafenbereichs und Diebstahls festgenommen. Nun kam es zu einer Anklage. Darin heißt es, dass der 36-Jährige am 19. Oktober 2020 mit einem Flug aus Los Angeles in Chicago angekommen war.
Chicago: Richterin ist fassungslos über Flughafen-Dauergast
Doch statt den Flughafen-Terminal zu verlassen, blieb er einfach. Durch Essensspenden von anderen Flugreisenden habe er überlebt. Laut „Chicago Tribune“ sei die zuständige Richterin fassungslos über den Fall – und fragte die Staatsanwältin: „Sie wollen mir erzählen, dass ein unautorisierter Mann, eine nicht angestellte Person, angeblich vom 19. Oktober 2020 bis zum 16. Januar 2021 unentdeckt in einem Sicherheitsbereich eines Terminals des O’Hare Flughafens gelebt hat, ohne dass er entdeckt wurde?“
Mann aus Los Angeles darf Flughafen nicht mehr betreten
Ihrer Meinung nach sei S. ein Sicherheitsrisiko gewesen:„Sich so lange in einem abgesperrten Bereich eines Flughafen aufzuhalten, offenbar mit einem falschen Ausweis – Flughäfen müssen absolut sicher sein“, sagte sie.
Das sieht die Aufsichtsbehörde für die Flughäfen der Stadt, das „Chicago Department of Aviation“ anders und ließ laut BBC in einem Statement mitteilen, dass S. zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Sicherheit des Flughafens oder der Flugreisenden gewesen sei.
Dauergast war noch nie strafrechtlich in Erscheinung getreten
Nichtsdestotrotz: Die Richterin setzte die Kaution für den Dauergast zunächst auf 1000 Dollar (umgerechnet circa 829 Euro) fest – unter der Bedingung, dass S. den Flughafen nicht mehr betritt. Der Fall werde jedoch noch weiter untersucht.
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Der 36-Jährige soll eigentlich in einer WG in einem Vorort von Los Angeles wohnen, derzeit arbeitslos sein, aber bisher noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten sein. (alp)