Vorsicht, Keime: Bundesamt warnt vor Räucherlachs
Sie sind nicht zu sehen, verstecken sich aber in einer Vielzahl an Lebensmitteln: krankmachende Keime und Stoffe. Aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass Verbraucher:innen bei Räucherlachs vorsichtig sein sollten. Doch auch andere Lebensmittel schnitten bei den Untersuchungen nicht gut ab.
In mehr als acht Prozent der Proben von kaltgeräuchertem Lachs wurden Listerien nachgewiesen, potenziell krankmachende Bakterien. Das ergaben Untersuchungen der Lebensmittelüberwachung, die vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) vorgestellt wurden.
Krebserregender Stoff in getrocknetem Steinobst gefunden
Auch vegane Käsealternativen wurden auf verschiedenste Krankheitserreger getestet. Die gute Nachricht: Hier wurden nur in sehr wenigen Proben bakterielle Krankheitserreger nachgewiesen. „Das ist erfreulich, da solche veganen Trendprodukte immer beliebter werden“, sagte Friedel Cramer, Präsident des BVL. Verbraucher:innen sollten sich dennoch stets bewusst sein, dass auch vegane Käsealternativen pathogene, also krankheitserregende, Keime enthalten können.
Besonders vorsichtig sollte man bei getrocknetem Steinobst sein: In 152 von 252 Proben wurde Acrylamid gefunden. Dieser Stoff entsteht bei starker Erhitzung von Lebensmitteln und hat sich in Tierversuchen als krebserregend und erbgutverändernd erwiesen. Besonders betroffen sind getrocknete Datteln, Pflaumen und ungeschwefelte Aprikosen.
BVL will gegen Desinformation auf sozialen Medien kämpfen
Getrocknete Algen schnitten ebenfalls schlecht ab: Die untersuchten Proben wiesen relativ hohe Gehalte an Schwermetallen wie Cadium und Blei, sowie Jod auf. So sei der Jodgehalt in 75 der 82 Proben über dem Grenzwert von 20 Milligramm Jod pro Kilogramm Trockenmasse. Wird dieser Grenzwert überschritten, ist ein Warnhinweis nötig, da eine übermäßige Zufuhr von Jod zu Störungen der Schilddrüsenfunktion führen kann.
Auch Fingermalfarben wurden getestet. Diese landet bei kleinen Kindern beim Spielen oder Basteln durch Abschlecken der Finger schnell mal im Mund. Doch das BVL gibt Entwarnung: Alle beprobten Malfarben entsprachen den rechtlichen Anordnungen.
Das könnte Sie auch interessieren: Olaf Scholz isst in Hamburger Edel-Lokal – und erntet Spott: „Nicht daran erinnern“
Mit ihren Berichten, unter anderem auf dem Portal lebensmittelwarnung.de, will das BVL auch gegen Desinformation vorgehen. Immer wieder kursieren falsche Behauptungen zu Lebensmitteln und Kosmetik auf den sozialen Medien. So wurde beispielsweise behauptet, Rohmilch sei gut für die Schwangerschaft oder Sonnencreme verursache Hautkrebs. „Ich beobachte solche Empfehlungen und Aussagen mit zunehmender Sorge“, sagt Gerhard Zellner, Vorsitzender der LAV. Im schlimmsten Fall hätten solche Aussagen gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit. (mp)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.