Waffenruhe in Gaza: „Die Angst ist groß, dass wieder Gewalt ausbricht“
Bilder von jubelnden Menschen gehen um die Welt. Geiseln werden nach fast 16 Monaten frei gelassen. Die Waffen ruhen, das Sterben ist erstmal vorbei. Die vereinbarte Waffenruhe zwischen der israelischen Regierung und der Hamas erleichtert viele. Wie geht es den Leuten vor Ort? Was bedeutet die Waffenruhe konkret? Der Hamburger Politikwissenschaftler Jan Wilkens (39) hat zur Politik im Nahen Osten geforscht und Bekannte auf beiden Seiten des Konflikts. Er ordnet die Ereignisse ein.
MOPO: Vor wenigen Tagen wurde die Waffenruhe in Gaza verkündet. Sie haben selbst zwischen 2005 und 2006 in Israel gelebt und gearbeitet. Wie war Ihre erste Reaktion auf die Neuigkeiten?
Wilkens: Erstmal große Erleichterung, einfach weil die Gewalt unbeschreiblich ist und schon viel zu lange anhält. Gleichzeitig ein zurückhaltender Optimismus, weil das erstmal nur eine Ankündigung war. Wir haben ja in den letzten Tagen auch gesehen, dass das nicht direkt zu einem Ende der Gewalt geführt hat. Diese Vereinbarung ist nicht gleichbedeutend mit der Beendigung des Konflikts. In den vergangenen Tagen ist die israelische Armee verstärkt gewaltsam im besetzten Westjordanland vorgegangen. Zwar sind Ägypten, Katar und die USA als Garanten des Abkommens genannt, dennoch ist völlig unklar, wie es durchgesetzt werden würde, sollte es wieder gebrochen werden.
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