Skifahrer sitzen im Skigebiet Ischgl in Sesselliften.
  • Die Ticketpreise für Skilifte sind deutlich gestiegen.
  • Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Warum die Deutschen ihre Skiurlaube ausfallen lassen

Aktuell sorgt der Wintereinbruch in den Alpen für gute Schneelagen. Doch schmale Kunstschneepisten auf grünen Hängen in den vergangenen Jahren sorgen für Debatten über die Zukunft des Wintersports. Und es gibt weitere Gründe für den Verzicht auf den Pistensport.

In Zeiten steigender Preise gehören die Kosten für den Wintersport Studien zufolge zu den wichtigsten Argumenten gegen das Skifahren. Der Tourismusverband „Österreich Werbung“ untersuchte in einer Umfrage in Deutschland Gründe für den Verzicht. Die häufigste Antwort: Es sei zu teuer. Bei ehemaligen Skifahrern, die dem Pistensport den Rücken gekehrt haben, waren fortgeschrittenes Alter und Kosten die wichtigsten Gründe.

Schluss mit Skifahren: Fortgeschrittenes Alter und Kosten die wichtigsten Gründe

Der Wintereinbruch in den Alpen sorgt derzeit für gute Schneebedingungen, doch in den vergangenen Saisons haben schmale Kunstschneepisten auf grünen Hängen die Debatte über die Zukunft des Wintersports angeheizt. Schneemangel und Umweltaspekte wurden in der Umfrage jedoch nur von jeweils elf und zehn Prozent der Ex-Skifahrer als Grund für ihr Aufhören genannt, während 28 Prozent finanzielle Gründe angaben. Für die repräsentative Umfrage wurden im Frühjahr 1500 Menschen in Deutschland befragt.

In einer weiteren Umfrage analysierte das Marktforschungsinstitut „Manova“ im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich die Skisaison 2022/23. Etwa ein Drittel der Befragten in Deutschland, Österreich und der Schweiz nannte finanzielle Gründe und zu hohe Preissteigerungen als Gründe, warum sie nicht oder weniger auf den Pisten waren als in vergangenen Jahren. Ein weiteres Motiv war der Schneemangel.

Ski-Saison: In Österreich kosten die Liftkarten etwa sieben bis zehn Prozent mehr als im Vorjahr

Laut „Manova“ hatten Gastronomiebetriebe in Skigebieten mit deutlichen Umsatzeinbußen zu kämpfen – nicht nur, weil die Buchungen leicht zurückgingen, sondern auch, weil viele Gäste bei den Ausgaben sparten. Für die repräsentative Umfrage wurden im September 2023 in Deutschland 844 Personen, in Österreich 911 und in der Schweiz 1005 Personen befragt.

Nach den Preissteigerungen bei Liftkarten im Vorjahr wurden die Preise 2023 erneut deutlich erhöht. In Österreich kosten die Tickets etwa sieben bis zehn Prozent mehr. Auch in Deutschland ist Skifahren teurer geworden. Auf der Zugspitze kostet das Tagesticket aktuell 62 Euro, fast neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Österreichische Skigebiete führen zunehmend Rabatte für Frühbucher oder für Tickets abseits der Hauptferienzeit ein. In der Schweiz sind solche dynamischen Preise schon weit verbreitet: In der Woche oder bei schlechtem Wetter kostet es oft weniger als zu Spitzenzeiten.

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Die Chefin der schweizerischen Stiftung für Konsumentenschutz, Sara Stalder, warnt: „Am Ende sind die Skifahrerinnen und Skifahrer die Verlierer, sie bezahlen bei dynamischen Preissystemen fast immer mehr“, sagte sie der Zeitung „20 Minuten“. (dpa)

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