Warum mexikanische Fische eine La-Ola-Welle machen
Und jetzt alle: Flossen hoch, Flossen runter! Tatsächlich: Diese mexikanischen Fische veranstalten im Wasser, was Fußballfans im Stadion machen: Eine riesige La-Ola-Welle! Bei den kleinen Kiementieren geht’s hier allerdings um Leben und Tod …
Nach Ansicht eines Teams von der Humboldt-Uni, der TU Berlin und des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei machen die zwei Zentimeter langen Schwefelmollys eine Welle, um Raubvögeln zu signalisieren: „Wir wissen, dass ihr da seid. Verschwendet nicht eure Zeit damit, uns anzugreifen!“
Die Fische tauchen ab, wenn sich Raubvögel nähern
Die Wissenschaftler untersuchten die bedrohte Fischart in vulkanischen Quellen im mexikanischen Bundesstaat Tabasco. Im Fachblatt „Current Biology“ berichten sie, wie die Tiere in Schwärmen von oft mehr als 100.000 Fischen gestaffelt von der Wasseroberfläche abtauchen, wenn sich Raubvögel nähern. Statt tief im Wasser zu bleiben, kehrten sie immer wieder an die Oberfläche zurück. Wie bei einer La-Ola-Welle eben.
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Experimente ergaben, dass Vögel wie der Grünfischer umso länger mit dem nächsten Angriff warteten, je mehr Wellen sie beim ersten Versuch erlebten. Obendrein verringert sich ihr Jagderfolg. „Da die beobachteten Wellen auffällig, wiederholt und regelmäßig waren und die Intervalle immer ähnlich lang waren, egal wie oft die Fische ihre Wellenbewegung wiederholten, gehen wir davon aus, dass die Wellenbewegungen mehr als eine reine Fluchtreaktion sind“, erklärte ein Autor der Studie, David Bierbach.
Fazit: Wer ‘ne Riesenwelle macht, wird nicht gefressen.