Welche Krise? Warum Luxus aktuell so boomt
Bei vielen herrscht Ebbe im Portemonnaie – mehr als die Hälfte der Deutschen schnallen laut einer Umfrage wegen der Krise den Gürtel enger. Aber für einige herrscht Schampuslaune ohne Ende: Luxusmarken boomen!
Nobelmarken wie Dior, Cartier oder Louis Vuitton feiern zweistellige Wachstumsraten – und die Krise bekommt der Chef des Champagner-Herstellers Moët-Hennessy, Philippe Schaus, höchstens mit, weil die ganz teuren Schaumweine des Hauses momentan praktisch ausverkauft sind. Der Schampusdurst der Leute ist einfach zu groß!
Die Unternehmensberatung Bain & Company erwartet für den Luxussektor 2022 ein Rekord-Wachstum von 15 Prozent. Beim französischen Luxusimperium LVMH, zu dem Dior und Louis Vuitton, Moët & Chandon und Veuve Clicquot gehören, ist es noch mehr – in den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 28 Prozent auf 56,6 Milliarden Euro.
Experten: Luxus ist ein Mittel zur Selbstdarstellung
Luxus bleibt im Trend, da sind Experten sicher – die Branche profitiert zum Beispiel von der Edelmarken-Euphorie der jüngeren Generation. „Die Begehrlichkeit ist da. Die Leute wollen weiter Luxusartikel kaufen, auch wenn das Geld knapper ist“, sagt Experte Achim Berg von der Unternehmensberatung McKinsey.
Vor zehn Jahren hätte es für viele noch ein Fake-Produkt getan. Heute wollten sie das Original. „Luxusprodukte sind für viele Menschen heute ein Mittel zur Selbstdarstellung. Darauf werden sie auch in der Rezession nicht verzichten wollen.“
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Der Boom geht munter weiter: Die Experten von Bain erwarten, dass sich der weltweite Umsatz mit persönlichen Luxusgütern von aktuell rund 353 Milliarden Euro bis 2030 auf bis zu 580 Milliarden Euro erhöht. (dpa/miri)