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Dresden
  • Mehrere tausend Menschen schließen für zehn Minuten eine Menschenkette rund um die Altstadt mit den Glockenschlägen der Dresdner Kirchen um 18 Uhr.
  • Foto: dpa

Zeichen der Versöhnung: Menschenkette in Dresden

79 Jahre nach der Zerstörung Dresdens durch Luftangriffe der Alliierten hat die Stadt ein Zeichen für Versöhnung und Frieden in die Welt gesendet. Zigtausende Bürger reichten sich am Dienstag um 18 Uhr die Hände zu einer Menschenkette.

Zum Geläut der Innenstadtkirchen standen sie für einige Minuten zusammen und gedachten der Opfer vom 13. Februar 1945 in Dresden, aber auch der Opfer deutscher Bomben 1940 in Dresdens englischer Partnerschaft Coventry. Auch an die Millionen Toten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde mit der Menschenkette erinnert, die an diesem Gedenktag seit über einem Jahrzehnt Tradition hat.

Menschenkette als „Wächterin der Demokratie“

Die Menschenkette sei eine „Wächterin der Demokratie“, sagte die Rektorin der Technischen Universität (TU) Dresden, Ursula M. Staudinger, bei einer Kundgebung. Menschenverachtung, Antisemitismus und Rassismus schienen wieder salonfähig zu werden, sagte die Rektorin mit Blick auf das, was im öffentlichen Raum sowohl digital als auch analog geäußert und toleriert werde. Diese Bedrohung der Demokratie dürfe nicht hingenommen werden. „Nie wieder ist jetzt“, appellierte sie.

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Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) verurteilte gewalttätige Übergriffe und Rassismus im täglichen Leben. „Rassismus und menschenverachtende Weltbilder nehmen in unserer Gesellschaft zu. Antisemitismus wird wieder offen zur Schau gestellt. Auch in unserer Stadt werden Häuser in Brand gesteckt, um zu verhindern, dass dort Menschen einziehen, die ein Recht auf ein gerechtes Asylverfahren haben.“ (dpa/mp)

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