Zoff um Nazi-Bücher und „Compact“: Kaufland bezieht Stellung
Die Kritik flog der Supermarktkette Kaufland in den vergangenen Tag nur so um die Ohren: Das Unternehmen hatte Artikel mit Antifa-Symbolen schneller von seinem Online-Marktplatz entfernt als rechtsextreme Produkte – das kam im Netz nicht gut an. Auch an einem rechtsextremen Magazin entzündete sich Ärger. Jetzt hat sich das Lidl-Schwesterunternehmen ausführlich geäußert – und Konsequenzen angekündigt.
„Rassismus, Volksverhetzung oder NS-Glorifizierung haben bei uns keinen Platz. Demokratiefeindlichkeit und Extremismus müssen wir an der Wurzel jederzeit entschlossen entgegentreten“, teilte eine Sprecherin gegenüber der MOPO mit. Genau das habe Kaufland aber nicht geschafft – und dafür bittet das Unternehmen nun um Entschuldigung.
Kaufland spendet Einnahmen durch „Compact“-Magazin
In den vergangenen Tagen habe Kaufland damit begonnen, das Sortiment seines Online-Marktplatzes, auf dem Händler:innen Produkte anbieten können, zu überprüfen. Auch die „vielfältigen Kontrollmechanismen“ würden „fortlaufend aktualisiert“. Woraus diese genau bestehen, sagte die Sprecherin allerdings nicht.
Für Kaufland wie auch für die Händler:innen des Online-Marktplatzes gelte ein klarer moralischer Kompass. „Extremistisches Propagandamaterial und Produkte mit Kennzeichen verbotener und verfassungswidriger Organisationen, gewaltverherrlichendes, volksverhetzendes und diskriminierendes Material sind auf unserer Plattform verboten.“
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Nicht nur die Nazi-Artikel auf der Online-Plattform sorgten für Ärger bei vielen Menschen, auch, dass Kaufland das als extrem rechts eingestufte Magazin „Compact“ in seinen Läden verkauft, stieß auf Unverständnis. „Wir beziehen unsere Zeitschriften durch ein Presse-Grosso-System und haben in diesem keinen Einfluss auf die Listung einzelner Magazine“, teilte die Sprecherin mit.
Doch zumindest wirtschaftlich wolle die Supermarktkette nicht mehr von dem Heft profitieren: „Wir werden die Einnahmen aus den Compact-Verkäufen künftig an eine gemeinnützige Organisation in Deutschland spenden.“ Gespräche hierzu seien bereits gestartet.