Plötzlich Prinzessin: Adoptierte US-Amerikanerin entdeckt royale Wurzeln in Afrika
West Virgina/Sierra Leone –
In einem Schloss leben, einen charmanten Prinzen heiraten und den ganzen Tag Krone tragen: Prinzessin sein gilt als Mädchentraum schlechthin. Für Sarah Culberson (44) aus den USA ist er Wirklichkeit geworden – und zwar recht unverhofft. Als Kind wurde sie adoptiert, dann fand sie heraus, dass durch ihre Adern blaues Blut fließt. Doch statt den ganzen Tag ihre Krone zu putzen, kämpft sie für ein besseres Leben für ihr Volk in Afrika – ganz ohne die Hilfe eines Prinzen.
Ob der ewige Klassiker „Cinderella“ oder das moderne Märchen „Plötzlich Prinzessin“: Die Geschichte des normalen Mädchens, das plötzlich zum Royal wird, wurde schon oft erzählt. Sarah Culberson aus dem US-Bundesstaat West Virgina erlebte diese Geschichte tatsächlich.
USA: Sarah Culberson stammt von einer Königsfamilie ab
Die heute 44-Jährige, die als Tänzerin und Schauspielerin arbeitete, wurde in den USA geboren. Ihr Vater Afrikaner, die Mutter Amerikanerin. Noch als sie klein war, gab man sie zur Adoption frei. Jahrelang wusste Culberson nicht viel über ihre Herkunft. Später begann sie zu recherchieren – mit Erfolg: 2004 erhielt sie einen Anruf von ihrem Onkel aus dem Dorf Bumpe in Sierra Leone – der Heimat ihres Vaters. Der Onkel eröffnete ihr, dass sie zum Mende-Stamm gehört – und damit zu einer afrikanischen Royal-Familie. Sie gilt als Mahaloi, also Nachfahrin des Häuptlings – und somit als Prinzessin.
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Traurig: Sie erfuhr auch, dass ihre biologische Mutter bereits tot war. Aber ihr Vater lebte noch. Von ihm lernte sie später mehr über ihre neue, königliche Familie. Aber: Ihre Rolle als Prinzessin musste sie erst finden: „Die einzige Orientierung, die ich bezüglich Prinzessinnen hatte, war das, was ich in Filmen gesehen hatte“, erklärte Culberson jetzt im Interview mit „NBC News“. Doch sie lernte dazu: „Dabei geht es um Verantwortung. Es geht darum, in die Fußstapfen meines Urgroßvaters und Großvaters zu treten und das weiterzuführen, was sie für das Land getan haben. Meine Rolle als Prinzessin ist, die Dinge im Land vorwärts zu bringen.“
Und das tut sie: Sie gründete eine Bildungsorganisation, setzt sich für sauberes Trinkwasser in der Region und Frauenrechte ein. Ein Engagement, das dringend benötigt wird, denn erst 2002 endete ein elfjähriger, verheerender Bürgerkrieg in Sierra Leone – und hinterließ Verwüstung, Chaos und Leid. Es scheint, als wenn die Menschen in Bumpe genau auf diese Prinzessin gewartet haben.