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„Autorität zerstört“: Grünen-Chef Habeck kritisiert Merkels Corona-Politik

Berlin –

Bis vor Kurzem galt er selbst als möglicher Kanzlerkandidat. Nun attackiert Grünen-Chef Robert Habeck die Bundeskanzlerin, wirft ihr schwere Versäumnisse in ihrer Corona-Politik vor. Auch in Sachen Klimaschutz und Lufthansa-Rettung stellt er Merkel ein schlechtes Zeugnis aus.

„Auf fast tragische Art haben einzelne Ministerpräsidenten ihre Autorität zerstört“, so Habeck in einem Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“. Die seien einzeln vorgeprescht und wären ohne Abstimmung eigene Wege gegangen. Mitschuldig an der Misere laut dem Grünen-Chef: Die Kanzlerin, die „den Sinn der Entbehrungen und Einschränkungen“ nicht mehr gut erklärt habe.

„Dadurch wurde Vertrauen verspielt“, so Habeck weiter. Und auch in Sachen Virus-Bekämpfung habe die Kanzlerin ihre Sache alles andere als gut gemacht: „Auf die Corona-App, die für Ostern versprochen war, warten wir noch immer.“

Corona-Krise: Habeck kritisiert Angela Merkel scharf

Auch zur Kanzlerinnen-Kompetenz in Sachen Klimaschutz, grünes Lieblingsthema, äußerte sich der Schleswig-Holsteiner. Er traue ihr nicht den Mut zu, das Thema „gegen Widerstände in den eigenen Reihen durchzusetzen.“ Und das, obwohl selbst die Europäische Kommission zuletzt „eine sehr gute Biodiversitätsstrategie“ vorgestellt hätte.

Besonders scharf kritisierte Habeck die Lufthansa-Rettung. Die sei „wirklich schlecht verhandelt.“ Die deutschen Steuerzahler würden einen Konzern mit neun Milliarden Euro retten – ohne Gegenleistung. Man hätte etwa einen geringeren Ausstoß von Treibhausgasen als Bedingung verhandeln können. So geschehen in Frankreich bei der Rettung der Air France. (km)

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