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„Unwahrscheinliches Glück“: Alan Kurdi rettet 133 Geflüchtete aus dem Mittelmeer

Tripolis –

Das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ der Hilfsorganisation Sea-Eye hat im Mittelmeer 133 Geflüchtete gerettet. Die Crew habe die Menschen vor der libyschen Küste aus einem Schlauch- und zwei Holzbooten aufgenommen, teilte die Organisation mit. Unter ihnen seien zehn Frauen, darunter eine Schwangere, sowie 62 Minderjährige. Auch ein fünf Monate altes Baby sei gerettet worden. Am Sonntag habe die „Alan Kurdi“ die italienische Insel Lampedusa erreicht.

Offenbar zeitgleich nahm die libysche Küstenwache zahlreiche Menschen auf. Die Küstenwache habe 128 Migranten zurück an die Küste Libyens gebracht, teilte die Sprecherin der Internationalen Organisation ‎für Migration (IOM) bei Twitter mit. Darunter seien auch Frauen und Kinder. Die Küstenwache selbst äußerte sich nicht.

Sea-Eye-Vorstand: „Gerettete hatten unwahrscheinliches Glück“

Die Geretteten hätten „unwahrscheinliches Glück“ gehabt, dass die Besatzung der „Alan Kurdi“ sie entdeckte, sagte Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye. Nach Angaben von Sea-Eye reagierten weder die europäischen Rettungsleitstellen noch die Küstenwache auf die Notfallmeldungen. „Keine Behörde antwortet auf Anfragen des Kapitäns. Keine Antworten aus Libyen, Italien, Malta oder Deutschland“, hieß es auf Twitter.

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Die „Alan Kurdi“, die sich um die Rettung von Geflüchteten in Seenot bemüht, erreichte gestern Nachmittag Lampedusa. Italienische Behörden hatten das Schiff im Mai unter anderem mit der Begründung technischer Mängel festgesetzt. Später durfte das Schiff zur Wartung in einen spanischen Hafen fahren. Vor einer Woche erteilten spanische Behörden dann die Ablege-Erlaubnis. (dpa/km)

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