„Zu viele Leute wurden infiziert“: Wird das Weiße Haus zum Corona-Hotspot?
Nach der Corona-Diagnose von Donald Trump greift das Virus in der US-Regierung um sich. Ein weiterer enger Berater des Präsidenten, Stephen Miller, wurde positiv getestet. „Es ist offensichtlich, dass es einen Ausbruch im Weißen Haus gab“, räumte Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany ein.
Ranghohe Generäle, darunter Generalstabschef Mark Milley, arbeiten derzeut von zuhause aus, weil sie bei einer Besprechung dem Coronavirus ausgesetzt gewesen sein könnten.
Auch Trumps Wahlkampfchef Bill Stepien wurde positiv auf das Virus getestet. Und nach einer Veranstaltung im Rosengarten des Weißen Hauses fiel bei mindestens sieben Teilnehmern Corona-Tests positiv aus: Neben dem Präsidenten und First Lady Melania Trump sind das die frühere Trump-Beraterin Kellyanne Conway, die Senatoren Mike Lee und Thom Tillis, der Präsident der katholischen Universität Notre Dame, John Jenkins sowie ein Reporter
US-Wahl: Biden stellt wegen Corona zweites TV-Duell infrage
Trumps demokratischer Herausforderer Joe Biden setzt derweil seinen Wahlkampf fort und appellierte an die Amerikaner, politische Spaltungen zu überwinden. Nach dem Auftritt stellte Biden seine zweite TV-Debatte mit Trump wegen dessen Erkrankung in Frage: „Ich denke, wenn er immer noch Covid hat, sollten wir keine Debatte haben.“ Man werde auf jeden Fall „sehr strikten Richtlinien“ folgen müssen. „Zu viele Leute wurden infiziert.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Für bedeutende Genforschung Chemie-Nobelpreis geht an zwei Frauen
Die zweite Debatte der Kontrahenten ist für den 15. Oktober angesetzt. Nach wie vor ist unklar, ob Trump eventuell schon bei der ersten von drei geplanten Debatten am Dienstag vergangener Woche ansteckend gewesen sein könnte. Das Weiße Haus weigert sich nach wie vor zu sagen, wann Trump zuletzt einen negativen Corona-Test hatte. Die New York Times berichtete am Dienstag, dass Trump entgegen früheren Angaben nicht jeden Tag getestet worden sei.
Wegen Corona: Auch Debatte des Vizepräsidenten mit Kamala Harris steht auf der Kippe
Die Erkrankung des Trump-Beraters Miller gefährdet auch die anstehende Debatte des Vizepräsidenten Mike Pence mit Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris. Millers Ehefrau Katie ist nämlich Sprecherin von Pence – und sie flog mit dem Vizepräsidenten nach Salt Lake City, wo die Debatte am Mittwochabend (Ortszeit – ab 3.00 am Donnerstag MESZ) stattfinden soll. Angeblich war ein Corona-Test bei ihr negativ – aber trotzdem hat sie Salt Lake City außerplänmäßig verlassen.
Dennoch: Der Leibarzt von Pence betonte eilig, dass die Tests des Vizepräsidenten nach wie vor negativ ausfielen und er keine Quarantäne benötige. (dpa)