Bayerns Vize-Ministerpräsident: Der Pate der Impfgegner
Die meisten führenden Politiker in Deutschland werben für die Corona-Impfungen. Viele haben sich auch bereits mindestens einmal impfen lassen. Nur der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fährt einen anderen Kurs. Dafür wird er von Impfgegnern gefeiert.
Mit „Aiwanger for Bundeskanzler!“ oder „Der einzig vernünftige Politiker“ bejubeln Impfgegner den bayerischen Vize-Regierungschef im Internet. Dabei sieht sich Aiwanger selbst gar nicht als Impfgegner. „Wer sich impfen lassen will, möge es tun, und bei vielen Krankheiten ist es auch sinnvoll.“ Man müsse aber immer differenzieren und den Einzelfall betrachten. „Die Entscheidung, ob sich jemand impfen lässt oder nicht, ist eine persönliche Entscheidung – die nehme ich auch für mich in Anspruch.“
Druck von „den Lauterbachs dieses Landes“
Es sei falsch, auf die Ungeimpften Druck auszuüben und sie als verantwortungslos zu brandmarken. Man dürfe sich nicht von „den Lauterbachs dieses Landes“ oder „TV-Virologen“ unter Druck setzten lassen, sagte der Politiker.
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Warum er selbst sich nicht impfen lässt, sagt Aiwanger nicht. Aber er macht eine Andeutung: „Bei den Impfkonzernen und in der Wissenschaft lief ja einiges schief. Was heute nur für die Älteren geeignet sein sollte, wurde morgen plötzlich nur für die Jüngeren empfohlen, dann wieder andersherum. So erzeugt man Verunsicherung.“
In der bayerischen Landesregierung sorgt Aiwanger trotzdem zunehmend für Ärger: „Impfen ist ein Akt der Solidarität. Wenn man bestimmte öffentliche Ämter innehat und sozusagen auch Vorbild ist, sollte man sich bewusst machen, welche Welle man mit solchen Aussagen auslöst“, erklärte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).