• Mitglieder rechtsextremer Gruppen versammeln sich am Kriegsdenkmal „The Cenotaph“ in den Victoria Gardens, um gegen eine „Black Lives Matter“-Demonstration zu protestieren.
  • Foto: picture alliance/dpa/PA Wire | Danny Lawson

Rassistisch motivierte Straftaten in England auf Rekordwert

Erst der Rassismus-Skandal nach der Fußball-EM und nun wieder schlechte Nachrichten zu dem Thema: Die Zahl rassistisch und religiös motivierter Straftaten ist England und Wales ist einer Auswertung der Nachrichtenagentur PA zufolge im Jahr 2020 auf einen Rekordwert gestiegen. Gründe waren wohl die Coronakrise, die Proteste der „Black Live Matter“-Bewegung und auch eine verbesserte Erfassung von Hassverbrechen.

Demnach verzeichneten Polizeidirektionen im Jahr 2020 in England und Wales insgesamt 61.851 rassistisch oder religiös motivierte Körperverletzungen, Belästigungen und Sachbeschädigungen. Das waren sieben Prozent mehr als im Vorjahr und mehr als doppelt so viele wie im ältesten Vergleichsjahr 2013.

Die unabhängige Hilfsorganisation Victim Support, die in England und Wales Opfern und Zeugen von Straften unterstützt, nannte die Zahlen „schockierend“, zumal gut ein Viertel der angezeigten Taten (27 Prozent) nicht aufgeklärt wurde. Vor allem in den Tagen nach Aufhebung der Lockdowns habe die Gewalt zugenommen.

Londoner Polizei: Coronakrise führte zur mehr Hasskriminalität

Die Londoner Polizei bestätigte, die Coronakrise habe „direkte Auswirkungen“ auf das Ausmaß der Hasskriminalität in der Hauptstadt gehabt. Sowohl im Internet als auch im realen Leben seien wegen der Pandemie „bestimmte Gemeinschaften“ angegriffen worden. So sei zu Beginn der Pandemie im Frühling die Zahl chinesisch- und südostasiatisch-stämmiger Opfer gestiegen.

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Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte das Coronavirus aufgrund des vermuteten Herkunftsorts oft „China-Virus“ genannt. Das hatte auch in den USA dazu geführt, dass asiatisch aussehende Menschen häufiger Opfer rassistischer Gewalt und Beleidigungen geworden sind.

Rassistische Beleidigungen nach verlorenem EM-Finale

Nach Angaben des britischen Verbands der Polizeichefs NPCC ist die Zahl der Hassverbrechen im vergangenen Jahrzehnt stetig gestiegen. Es sei nicht auszuschließen, dass 2021 ein neuer Rekordwert erreicht werde, hieß es mit Verweis auf die rassistischen Beleidigungen gegen drei Elfmeter-Fehlschützen der englischen Fußball-Nationalmannschaft im Finale der Europameisterschaft. (alp/dpa)

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