Polizeikräfte durchsuchen das Haus, in dem der Trump-Attentäter Thomas Matthew Crooks gewohnt hat. Bethel Park gilt als bürgerliche Wohngegend.
  • Polizeikräfte durchsuchen das Haus, in dem der Trump-Attentäter Thomas Matthew Crooks gewohnt hat. Bethel Park gilt als bürgerliche Wohngegend.
  • Foto: picture-alliance/Kyle Mazza/Anadolu

Attentat auf Trump: Täter trug T-Shirt eines YouTube-Kanals

Wieso schießt ein 20-Jähriger auf Ex-Präsident Donald Trump? Was hat den mutmaßlichen Täter Thomas Matthew Crooks aus dem Bundesstaat Pennsylvania zu diesem offenbar geplanten Attentat auf den Republikaner motiviert? Ermittler der Bundespolizei FBI und anderer Sicherheitsbehörden suchen mit Hochdruck nach Antworten auf diese Frage.

„Sie werden im Prinzip seine Biografie schreiben, sie werden rausfinden, wie in den letzten fünf bis zehn Jahren seine psychische Verfassung war, was er gemacht hat, was er vorhatte, ob er zur Schule ging“, sagte Ermittlungsexperte Steve Moore im US-Sender CNN. Sie würden auch seine Religion, seine Finanzen und seine gesamten Online-Aktivitäten und alle weiteren relevanten Aspekte seines Lebens genau unter die Lupe nehmen, erklärte er weiter.

Zudem dürften Ermittler schnell herausfinden, ob der Schütze seine Waffe – ein halbautomatisches Sturmgewehr des Typs AR-15 – legal erworben hatte und sie aktuell besitzen durfte. Der Erwerb von Feuerwaffen, inklusive halbautomatischer Waffen und Sturmgewehren, ist in den USA relativ einfach. Das ist einer der Gründe dafür, dass es in den USA deutlich mehr Schusswaffenkriminalität gibt. Crooks trug zur Tatzeit ein T-Shit des YouTube-Kanals „Demolition Ranch“, auf dem regelmäßig Waffen getestet werden.

Trump-Attentäter Crooks als Republikaner registriert

Das FBI hat den Schützen als 20 Jahre alten Thomas Matthew Crooks identifiziert. Er stammte aus Bethel Park, einer nach Medienberichten relativ gut situierten Wohngegend der Nähe von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania, rund 60 Kilometer südlich des Anschlagsortes. Er wurde von Sicherheitskräften getötet, teilte der für den Schutz des Ex-Präsidenten zuständige Secret Service mit.

Die „New York Times“ und die „Washington Post“ berichteten übereinstimmend, dass der Mann im Wählerverzeichnis als Republikaner registriert war. Es soll laut dem US-Sender CNN aber mindestens einmal auch einen kleinen Betrag an eine den Demokraten nahe stehende Organisiation gespendet haben. Der „New York Times“ zufolge soll der junge Mann 2022 im Ort Bethel Park sein Abitur gemacht haben.

Vater des Trump-Attentäters kooperiert mit Ermittlern

Der Vater des Schützen zeigte sich gegenüber CNN grundsätzlich bereit, über seinen Sohn zu sprechen. Er müsse aber erstmal verstehen, was „zur Hölle los sei“, und wolle zuerst mit den Ermittlungsbehörden sprechen.

Ermittler dürften nach Ansicht von Experten auch der Frage nachgehen, wie es Crooks möglich war, sich unbemerkt etwas mehr als 130 Meter von Trump entfernt auf einem Dach in Stellung zu bringen und von dort mehrere Schüsse abzufeuern. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber und Ex-Präsident Trump wird vom Secret Service beschützt – die Sicherheitsmaßnahmen sind allerdings nicht so umfangreich wie bei einem amtierenden Präsidenten.

Dass ein Schütze sich bei einem amtierenden Präsidenten so nahe in Stellung bringen könnte, scheint angesichts der massiven Sicherheitsmaßnahmen und der Kontrollen eines weiten Gebiets rund um Veranstaltungsorte unwahrscheinlich. (dpa/mp)

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