Oberstleutnant George Givens (M.) von der Pennsylvania State Police beantwortet Fragen zum Attentat auf Donald Trump.
  • Oberstleutnant George Givens (M.) von der Pennsylvania State Police beantwortet Fragen zum Attentat auf Donald Trump.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Sue Ogrocki

Attentat bei Wahlkampfauftritt: Trump durch Schuss verletzt, ein Toter

Trump macht am Samstag Wahlkampf in Pennsylvania. Plötzlich fallen Schüsse – und der Ex-Präsident hat Blut am Ohr. Die Ereignisse überschlagen sich.

Das Attentat auf den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber (78) hat weltweit großes Entsetzen ausgelöst und schürt mitten im Wahlkampf Ängste vor einer politischen Gewaltspirale in den USA.

Der Schütze wurde von Sicherheitskräften getötet, teilte der für den Schutz des Ex-Präsidenten zuständige Secret Service mit. Bei dem Angriff sei ein Zuschauer gestorben, zwei weitere seien verletzt worden und befänden sich in einem kritischen Zustand. Bei den Opfern handelt es sich laut Polizei in Pennsylvania um erwachsene Männer.

Attentat bei US-Wahlkampf: Trump durch Schuss verletzt, ein Toter

Die Bundespolizei FBI machte zunächst keine Angaben zur Identität und dem Motiv des mutmaßlichen Täters. Mehrere US-Medien berichteten, dass es sich um einen 20 Jahre alten Mann aus Pennsylvania gehandelt haben soll. Viele Fragen waren noch offen. Es gebe aber keinen Grund zur Annahme, dass die Bedrohung andauere, sagte ein Vertreter des FBI bei einer Pressekonferenz.

Trump hatte gegen 18 Uhr (Ortszeit, 24 Uhr mitteleuropäischer Zeit) eine Bühne in der Kleinstadt Butler betreten, um dort vor Anhängern eine Wahlkampfrede zu halten. Er hatte seine Rede gerade erst begonnen, als plötzlich mehrere Schüsse zu hören waren. Menschen schrien.

Donald Trump durch Schuss am Ohr verletzt

Trump fasste sich daraufhin ans Ohr und duckte sich dann zu Boden. Sicherheitspersonal rannte auf die Bühne und schirmte ihn ab. Aufrecht und gestützt von Secret-Service-Agenten verließ mit einem blutenden Ohr die Bühne. Dabei reckte er seine Faust in die Luft.

Sekunden nach dem Schuss: Donald Trump wird auf der Bühne von Agenten des Secret Service geschützt. dpa
Sekunden nach dem Schuss: Donald Trump wird auf der Bühne von Agenten des Secret Service geschützt.
Sekunden nach dem Schuss: Donald Trump wird auf der Bühne von Agenten des Secret Service geschützt.

Der Secret Service teilte mit, der mutmaßliche Schütze habe von einer „erhöhten Position“ außerhalb des Veranstaltungsortes das Feuer eröffnet. Ein Augenzeuge sagte einem TV-Sender, dass Zuschauer kurz vorher einen bewaffneten Mann gesehen hätten, der auf dem Dach eines Hauses gelegen habe. US-Medien zufolge fanden Ermittler ein Sturmgewehr.

Anschlag bei Trump-Auftritt: Publikum in Panik

Im Publikum brach nach dem Vorfall Panik aus. Der Veranstaltungsort wurde evakuiert. Mit gelbem Flatterband wurde der Bereich rund um die Bühne abgesperrt und von schwer bewaffneten Einsatzkräften abgesichert.

Trump wurde zunächst medizinisch untersucht. Er sei von einer Kugel im rechten Ohr getroffen worden, schrieb der Republikaner auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social. Medienberichten zufolge konnte Trump schon kurze Zeit das Krankenhaus verlassen. Noch am Abend soll er aus Butler abgereist sein.

Attentat auf Donald Trump: Weltweites Entsetzen

Trump tritt für die Republikaner bei der Präsidentenwahl am 5. November an und will den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden herausfordern, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt. Am Montag beginnt in Milwaukee der Parteitag der Republikaner, bei dem Trump offiziell zum Kandidaten seiner Partei für die Wahl gekürt werden soll.

Die Partei will den Nominierungsparteitag trotz des Vorfalls wie geplant abhalten. Das teilten die Partei und Trumps Wahlkampfteam in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

US-Präsident Biden betet für Trump nach Attentat

Biden verurteilte den Angriff auf Trump scharf. „Ich bin dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht“, teilte er unmittelbar nach dem Vorfall in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Er bete für ihn und Trumps Familie und für alle, die auf der Kundgebung gewesen seien. Diese Art von Gewalt habe in Amerika keinen Platz. Nach Angaben des Weißen Haus telefonierten Biden und Trump persönlich miteinander.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach dem Angriff vor einer Eskalation der Gewalt in den USA. „Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt“, mahnte die Demokratin auf X.

Barack Obama verurteilt Anschlag auf Trump

Etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten den Angriff, darunter Ex-Präsident Barack Obama, die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi, der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, und viele mehr.

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Auch international wurde der Vorfall mit Bestürzung aufgenommen. EU-Chefdiplomat Josep Borrell schrieb, er sei schockiert über die Nachricht. „Wieder einmal erleben wir inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker.“

Von der Leyen wünscht Trump schnelle Genesung

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X, sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Todesopfers ihr Beileid aus. „Politische Gewalt hat keinen Platz in einer Demokratie.“

Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte sich erschüttert. Israels Präsident Izchak Herzog schrieb auf X, er wünsche Trump „im Namen des gesamten israelischen Volkes“ schnelle Genesung. (dpa/mp)

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