Ausländische Arbeitskräfte sollen Gastro retten
Nicht nur Flughafenbetreiber klagen über einen Mangel an Arbeitskräften. Auch in der Gastronomie und der Hotellerie werden händeringend Mitarbeiter gesucht. Die Bundesregierung verspricht nun mittelfristig Abhilfe: Der Zuzug von Arbeitskräften aus dem Ausland soll erleichtert werden.
„Die Arbeitskräftenot hat sich durch die Pandemie sehr verschärft“, erklärte jetzt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit Blick auf die Gastronomie. „Dass wir dort Erleichterungen für ausländische Kräfte schaffen müssen, wissen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und ich.“ Gemeinsam mit Heil (SPD) werde sie deshalb noch in diesem Jahr Änderungen vorschlagen, „um gute Arbeitskräfte nach Deutschland zu holen“, kündigte sie an.
Lohndumping soll es nicht geben
Für die Flughäfen arbeitet die Bundesregierung bereits an einem Deal mit der Türkei. Von dort sollen Tausende Arbeiter mithelfen, das Abfertigungschaos an den Flughäfen zur Haupturlaubszeit im August zu mindern. Auch im Fall der Gastronomie werde es nicht um Lohndumping gehen, versicherte Faeser, sondern „um gute, tarifgebundene Jobs, von denen Menschen leben können“. Die Regierung stehe hier auf der Seite der Gewerkschaften.
Das könnte Sie auch interessieren: Lyssytschansk: Von einst 100.000 Einwohnern blieben noch 10.000
„Die Bundesregierung macht es sich zu einfach, wenn sie zur Lösung des Arbeitskräfte- und Fachkräftemangels einseitig auf Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten setzt“, kritisierte Unions-Fraktionsvize Andrea Lindholz (CSU) die Pläne. Notwendig sei vielmehr ein umfassendes Konzept, das auch „die bessere Nutzung der Potenziale im Inland und im EU-Ausland beinhaltet“. Die Regeln zur Fachkräftezuwanderung seien bereits liberal. Deutschland müsse stärker für die bereits bestehenden Möglichkeiten werben.
Ampel arbeitet an Anerkennung von Berufsabschlüssen
Um den allgemeinen Arbeitskräftemangel zu beheben, will die Ampel-Koalition auch die Anerkennung von Berufsabschlüssen aus dem Ausland vereinfachen. In diesem Bereich seinen „viele Hausaufgaben zu machen“, sagte Faeser. Man arbeite mit Hochdruck daran.
