Bericht: Er ist in Berlin inhaftiert: USA fordern Auslieferung von Techno-DJ
Berlin –
Die USA fordern laut einem Medienbericht die Auslieferung eines in Berlin inhaftierten Techno-DJ, der hunderte Millionen Dollar gewaschen haben soll.
Die US-Justiz werfe dem Russen Betrug und Geldwäsche im Internet vor, berichtete am Mittwoch der „Spiegel“. Er soll seit 2010 seine Dienste als Geldwäscher im Darknet angeboten haben. Der Mann sitzt den Angaben zufolge in Berlin in Untersuchungshaft.
Verdächtiger soll im Darknet Geld gewaschen haben
Dem Bericht zufolge warnte die russische Regierung die deutschen Behörden bereits vor einer Auslieferung des 36-Jährigen an die USA. Er soll laut seinem Anwalt vorliegenden US-Dokumenten für russische Cyberkriminelle allein im Zeitraum von zwei Jahren über eine Seite im Darknet 310 Millionen Dollar (275 Millionen Euro) gewaschen haben.
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Das Geld stamme aus Hackerangriffen, Diebstahl von Kreditkarten, Personendaten und Identitäten, schreiben die US-Behörden laut „Spiegel“.
Techno-DJ bestreitet alle Vorwürfe
Als Provision habe der Verdächtige Millionen Dollar erhalten. Die 310 Millionen Dollar sollen dem Bericht zufolge nur ein Bruchteil der Summen sein, die im Raum stehen – der 36-Jährige soll auch über andere Darknet-Seiten Geld gewaschen haben.
Der Inhaftierte bestreitet alle Vorwürfe, wie sein Anwalt dem „Spiegel“ mitteilte. Er und Freunde glaubten, Dritte hätten seine Daten benutzt, um die Straftaten zu begehen. Der DJ war den Angaben zufolge am 29. Mai im Beisein von Kräften des US-Secret-Service festgenommen worden. Das Berliner Kammergericht habe wegen Fluchtgefahr Auslieferungshaft angeordnet.