Gilt als Schlüsselfigur im Krieg: Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj
  • Gilt als Schlüsselfigur im Krieg: Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj
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Bericht: Weitere Attentate auf Ukraine-Präsident vereitelt

Sie trachten ihm nach dem Leben: Mehrere Spezialeinheiten sollen seit Kriegsbeginn versucht haben, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu töten. Alle Attentate konnten vereitelt werden – weil es einen Spitzel beim russischen Geheimdienst gibt?

Drei Anschlagsversuche in nur einer Woche: Wie die britische Zeitung „Times“ schreibt, soll Wolodymyr Selenskyj in den vergangenen Tagen mehrfach nur knapp einem Mord-Attentat entgangen sein. Demnach sollen zwei verschiedene Einheiten beauftragt worden sein, den ukrainischen Präsidenten zu töten: die tschetschenischen Brutalo-Söldner unter dem Warlord Ramsan Kadyrow sowie die sogenannte Gruppe Wagner, eine russische, paramilitärische Miliz.

Selenskyj gilt als Schlüsselfigur im Krieg Putins gegen die Ukraine

Wer die Aufträge offiziell erteilt hat, ist nicht bekannt. Selenskyj selbst soll bereits vergangene Woche bei einer Videokonferenz mit internationalen Unterstützern gesagt haben, dass der Kreml seine Ermordung als primäres Ziel herausgegeben habe: „Es könnte das letzte Mal sein, dass sie mich lebend zu Gesicht bekommen“, soll der Ukraine-Präsident nach Angaben von Teilnehmern gesagt haben.

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Selenskyj gilt als Schlüsselfigur im Krieg Putins gegen die Ukraine. Berichten zufolge geht der russische Präsident davon aus, dass er das Nachbarland schneller unterwerfen kann, sobald Selenskyj aus dem Weg geräumt ist.

Gibt es beim russischen Geheimdienst einen Spitzel?

Kurios: Über die Attentatsversuche auf ihn sollen die ukrainischen Sicherheitsbehörden im Vorfeld jedes Mal rechtzeitig informiert worden sein, schreibt die „Times“ – und zwar vom russischen Geheimdienst FSB. Gibt es dort etwa einen Spitzel?


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Unter Berufung auf eine der Gruppe Wagner nahestehenden Quelle schreibt die Zeitung, die Miliz fände es „unheimlich“, wie gut Selenskyjs Sicherheitsteam informiert zu sein schien. Auch Oleksij Danilow (59), der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, sagte jüngst gegenüber Medien: „Ich kann sagen, dass wir Informationen vom FSB erhalten haben, die sich nicht an diesem blutigen Krieg beteiligen wollen.“ Also vermutlich kein Spitzel, sondern eher ein Kriegsgegner.

Durch seine Informationen sollen alle drei Anschlagsversuche vereitelt worden sein, schreibt die „Times“. Bei einem Angriff der Kadyrow-Söldner wurden laut Danilow mehrere Angreifer „eliminiert“. Auch die Wagner-Einheit erlitt offenbar Verluste.

Moskau soll die Söldner-Truppen massiv unter Druck setzen

Dabei sollen beide Gruppen gar nicht von den Plänen der jeweils anderen gewusst haben, heißt es in dem Bericht der Zeitung weiter. Die Wagner-Kämpfer sollen demnach auch schon sechs Wochen in Kiew stationiert sein, um dort 24 hochrangige ukrainische Zielpersonen umzubringen. Die Tschetschenen reisten dagegen erst kurz nach Kriegsbeginn dort hin, wie offizielle Bilder zeigten.

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Dem Bericht zufolge stehen die Söldner stark unter Druck. Moskau habe sie angewiesen, ihre Operationen zu beschleunigen und erfolgreich zu beenden. Es werde ein „sichtbarer Sieg“ gebraucht, schreibt die „Times“. Weitere Attentatsversuche auf Selenskyj scheinen daher wahrscheinlich. (mik)

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