Bericht: Regierung plant Impfkampagne bei Kindern schon in Kürze
Berlin –
Wer wird wann geimpft? Wohl kaum eine Frage wird derzeit so heftig diskutiert wie diese. Für Debatten sorgt vor allem auch, wie die Immunisierung bei Kindern und Jugendlichen ablaufen soll. Einem aktuellen Bericht zufolge gibt es dafür offenbar bereits erste Pläne.
Die Bundesregierung will für die Impfung von Kindern und Jugendlichen knapp 6,4 Millionen Dosen bereitstellen – und das bereits in wenigen Wochen. Das geht aus einem Dokument des Gesundheitsministeriums für den am Donnerstag stattfindenden Impfgipfel von Bund und Ländern hervor.
Nur 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen sollen impfwillig sein
Geplant ist demzufolge, die entsprechenden Dosen im Juni, Juli und August an Kinder ab 12 Jahren zu verimpfen. Insgesamt gibt es laut dem Papier in Deutschland rund 5,3 Millionen Menschen zwischen 12 und 18 Jahren. Nur rund 60 Prozent sollen nach Berechnungen des Ministeriums aber tatsächlich auch impfwillig sein – entsprechend sollen für Erst- und Zweitimpfung dieser Personengruppe jeweils 3,18 Millionen Dosen bereitgehalten werden.
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Unklar ist allerdings, ob diese Zeit- und Impfdosen-Planung realistisch ist: Weder der Biontech/Pfizer-Impfstoff noch das Vakzin von Moderna sind bislang von der Europäischen Arzneimittelagentur (Ema) für Heranwachsende zugelassen worden. Auch die in Deutschland zuständige Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher noch keine Empfehlung zum Impfen bei Kindern und Jugendlichen formuliert.
Unklar ist außerdem, in welchem Zeitabstand die Impfungen bei Heranwachsenden verabreicht werden sollen.
Spahn will Kindern bis spätestens August ein Impfangebot machen
Die Stiko hatte sich Anfang der Woche bereits kritisch zu einer generellen Impfung bei 12- bis 16-Jährigen geäußert. Die Ema will am morgigen Freitag über die Zulassung des Biontech-Wirkstoffs für eine Impfung ab zwölf Jahren beraten.
Im Falle einer Zulassung will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn allen Jugendlichen ab 12 Jahren bis August ein Impfangebot machen, berichtet der „Spiegel“. Die erforderlichen Dosen dafür sollen den Ländern demnach „schrittweise aus den Gesamtliefermengen“ für diese Monate zur Verfügung gestellt werden. (mik)