Bericht: Vergiftet Teslas Gigafabrik das Grundwasser?
Die Tesla-Gigafabrik in Grünheide im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree steht seit ihrem Bau in der Kritik. Der Elektroautobauer sorge für Wasserknappheit, lautete damals ein großer Kritikpunkt. Eine Recherche des „Stern“ legt jetzt nahe: Tesla riskiert sogar eine Vergiftung des Grundwassers.
Verschiedene Vorfälle innerhalb weniger Monate lassen dem Magazin zufolge darauf schließen, dass Tesla die Sicherheitsmaßnahmen zum Umweltschutz vernachlässige. So sind auf dem Gelände erst am Montag Materialien aus Holz und Papier in Brand geraten – das für den Einsatz benötigte Löschwasser könnte anschließend im Grundwasser versickert sein, befürchten die Behörden.
Grünheide: Brand auf Tesla-Gelände sorgt für Ärger
Bereits im April waren 15.000 Liter Chemikalien aus einem Becken in der Lackiererei ausgelaufen. Ein kleiner Teil geriet später auf die Straße vor der Halle. Obwohl Tesla beteuerte, dass das Grundwasser keinen Schaden davon nahm, tauchte laut „Stern“ ein Foto auf, das einen Gullydeckel in Rot eingefärbt zeige.
Die Sorge bei den Anwohner:innen ist groß. „Dieses Ereignis reiht sich ein in eine Vielzahl von Vorfällen, die eine Gefährdung des Grundwassers im Wasserschutzgebiet darstellen“, sagte Manu Hoyer vom „Verein für Natur und Landschaft in Brandenburg“ der „Berliner Zeitung“. Steffen Schorcht von der „Bürgerinitiative Grünheide“ legte im „Stern“ nach: „Wir fordern einen Produktionsstopp, bis die Ursachen und Umstände aufgeklärt sind“.
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André Bähler, Chef des Wasserverbands Strausberg-Erkner, der auch für Grünheide zuständig ist, fürchtet schlimmstenfalls eine Vergiftung des Grundwassers. Erst seit April existiere überhaupt ein Alarmierungsplan für Zwischenfälle, zudem hätte die zuständige Kontrollbehörde den Boden nicht detailliert genug kontrolliert. Tesla selbst ließ eine Anfrage des „Stern“ unbeantwortet.
Schön während des Baus war die Tesla-Fabrik wiederholt in die Schlagzeilen geraten. Der Vorwurf: Das Grundwasser sei in der Region längst knapp, der Bedarf der „Gigafactory“ würde das Problem noch drastisch verschlimmern. Tatsächlich vereinbart der Wasserverband mit Neukund:innen seit diesem Frühjahr einen gedeckelten Wasserverbrauch.